Sopha Selbsthilfe

Aktuell (Archiv 2006-Q4)

31.12.2006 :: Silvestergrüße

Wir wünschen euch einen guten Start ins neue Jahr! Ein Jahresanfang hat immer auch den Zauber eines Neuanfangs. Lasst euch vom Leben inspirieren...

11.12.2006 :: Arbeitsblätter und Hilfsmittel

In den letzten Jahren Sopha-Selbsthilfe sind einige Arbeitsblätter entstanden, die dich in der Auseinandersetzung mit dir selbst unterstützen können. Es hilft, gemachte Erfahrungen und Erkenntnisse schriftlich zu fixieren. Man wird sich klarer darüber, kann sich immer mal wieder daran erinnern und bekommt einen besseren Überblick. Auch kann man solche Aufzeichnungen zu Selbsthilfetreffen mitnehmen, um konkret an einem Thema weiter zu arbeiten. Als Unterstützung für die Therapie kann das natürlich auch genutzt werden.

Wir haben mal die wichtigsten Arbeitsblätter als Pdf-Dokument (Acrobat Reader) hochgeladen, die findet ihr hier...

Oder übers Menu: Inhalte > Info > Arbeitsblätter.

-- Fred

08.12.2006 :: Psychologische Heilmittel

Was heilt die Psyche oder Seele in der Psychotherapie? Was ist es eigentlich, was hilft, was einen verändert, was zu mehr Gesundheit führt? So, wie man ein Medikament als Heilmittel bezeichnet, kann man auch das, was in Psychotherapie hilft, Heilmittel nennen.

Auf der Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie kann man zu Heilmitteln in der Psychotherapie einiges Interessantes finden. Im Bereich "Sozialpsychologische Heilmittel" finden wir z.B. "Echtheit". Damit ist gemeint, dass man so lebt, wie man wirklich ist, sich also nicht verstellt oder sich hinter einer Maske verbirgt.

Echtheit bedeutet, zu seinen Wünschen, Bedürfnissen, Gefühlen und Gedanken zu stehen und diese auch in Kommunikation zu vertreten. Auf die entsprechende soziale Situation angepasst natürlich.

Echtheit ist übrigens ein Heilmittel, was in Selbsthilfegruppen gut geübt werden kann. Denn eine Selbsthilfegruppe ist ein Schutzraum, wo man neue Verhaltensweisen ausprobieren kann. Echt zu sein, bedeutet ja meist auch, den Mut aufzubringen, sich zu zeigen. Eine Selbsthilfegruppe sollte ein Ort sein, welcher diese Offenbarung unterstützt.

Da wären wir übrigens beim nächsten Heilmittel: "Stellen und Mut zeigen". Ich denke, jeder der sich mit der Entwicklung seiner Persönlichkeit beschäftigt, macht diese Efahrung: Ich brauche oft Mut, um etwas anzugehen. Ich brauche Mut, auch meine unangenehmen Seiten kennenzulernen. Ich brauche Mut, mich zu verändern, auch wenn das manchmal schmerzlich ist.

Selbsthilfe kann natürlich auch oft Mut machen. Da sind alle irgendwie auf einem Weg, ihre Probleme anzugehen und zu überwinden. Das macht Mut, auch mit sich weiter zu kommen. Das Gegenteil von Mut wird mit "Vermeiden/Flüchten" benannt. Etwas, was kurzfristig entlastet, aber langfristig oft zu Problemen führt.

Trotzdem müssen wir hier immer die beiden Seiten eines Themas wertschätzen. Manche tendieren nämlich dazu, dem "Vermeiden" ganz grundsätzlich den Kampf anzusagen und nur noch mutig sein zu wollen. Meine Erfahrung ist es, dass dies auch nicht funktioniert, wir vielmehr flexibel bleiben müssen. Manchmal ist vermeiden sinnvoll und gut. Und manchmal muss man konsequent mutig sein und gegen die innere Tendenz angehen, vermeiden zu wollen. Manchmal brauchen wir im Leben Bestimmtheit und Klarheit, manchmal Weichheit und Toleranz.

Wer weitere Anregungen zu Heilmitteln der Psychotherapie braucht, klicke auf den folgenden Link.

-- Fred

Weblinks:

04.12.2006 :: Gelungenes Herbstfest

Das Herbstfest am 2.12 fand ich recht gelungen. Mittendrin schauten wir mal in den Raum, weil wir überlegten, ob wir noch irgendein Spiel anbieten. Da sahen wir aber jeden irgendwie im Gespräch. Da dachten wir, wunderbar, was braucht es mehr? Wenn alle sich gut unterhalten, so ist das doch bestens.

Etwa 18 waren wir an diesem Abend. Von 21 - 57 Jahren. Wir hatten anfangs ein kleines Aufwärmspiel gemacht, wo sich jeder dem Alter nach geordnet aufgestellt hat, insofern waren wir da bestens informiert.

Spät am Abend fanden sich dann noch ein paar zusammen, die Karten spielten. Die meisten verabschiedeten sich so gegen 22-23 Uhr. Gegen 0 Uhr ist dann auch der letzte harte Kern aufgebrochen.

Ein Dank an alle, die es diesmal organisiert haben. Und an die vielen fleißigen Hände, die irgendwie was zu beigetragen haben.

-- Fred

27.11.2006 :: Er liebt Extreme: Ueli Steck

Ich finde, es gibt Träume, die es wert sind, etwas zu wagen. Und ich finde, das Leben ist ein Traum. -- Ueli Steck

Vor ein paar Tagen schaute ich mal wieder Leute Night im SWR Fernsehen. Meine Lieblingssendung, und seit dem wir einen Festplattenreceiver haben, nehme ich das täglich auf und kann es zu humaneren Zeiten schauen.

Tief beeindruckt hat mich letztens Ueli Steck in einer der letzten Sendungen (gesprochen: Uli Steck). Er ist ein Extrem-Kletterer. Er geht in etwas hinein, wo ich mit größten Ängsten konfrontiert wäre. Ohne Sicherung steigt er senkrechte Felswände 1000 Meter und mehr hinauf. Würde sein Körper in irgendeiner Form versagen oder würde er auch nur einen falschen Griff machen, wäre es vorbei. Dann würde er 1000 Meter hinunterfallen.

Ist er verrückt und völlig leichtsinnig? Ist es nur eine Frage der Zeit, bis es ihn erwischt? In dem Interview sah ich alles andere, als einen leichtsinnigen Menschen. Es ist ein Mensch, der seine Touren gut vorbereitet und gut durchdenkt. Er begibt sich nicht in unkalkulierbares Risiko. Andererseits scheint er eine innere Disziplin und Stärke aufzubringen, sich in solche Gefahren zu begeben. Für mich ist er damit ein Sinnbild für Mut: Die Gefahr nicht scheuen, sich an Grenzen heranwagen, das Leben auskosten. Dabei nicht leichtsinnig werden, weil das den Tod bedeutet.

Er lebt ohne Netz und doppelten Boden und das geht nur, wenn man unglaubliches Selbstvertrauen in sich und seine Kräfte hat. Denn nur darauf verlässt er sich. Wenn er dieses Selbstvertrauen nicht hätte, würde die Angst ihn lähmen.

Das, was er bisher geleistet und gemacht hat, bestätigt zumindest bis heute: Er hat sich realistisch eingeschätzt. Er hat sich nicht verschätzt, was seine Kraft und seine Grenzen angeht. Und er hat dadurch einzigartige Erfahrungen gemacht, die ihn vermutlich in seinem Selbstvertrauen gestärkt haben.

Dabei hat er allerdings auch schon Momente erlebt, die beinahe schief gegangen wären. Einmal ist er beinahe abgestürzt, war jedoch angeseilt und konnte aufgefangen werden. Aber auch diese Erfahrung hat ihn nicht so schockiert, dass er das Extremklettern aus Angst aufgegeben hätte. Eine Kraft in ihm drängt weiter und er scheint diesen Fast-Absturz verdaut zu haben.

Wenn man sich mit dem Thema Angst beschäftigt, finde ich es gut, auch immer wieder Vorbilder zu haben, die das Thema Mut leben. Sich mit solchen Vorbildern zu beschäftigen, kann helfen, den eigenen Mut zu finden und zu nähren. Und es kann einem die Kraft geben, behaarlich an schwierigen Herausforderungen dran zu bleiben.

Ueli beschreibt das auch gut: Das eigentliche Klettern ist der Höhepunkt, die Ernte, die er einfährt. Da steckt gar nicht die große Anstrengung mehr drin. Zuvor gab es aber jede Menge Vorbereitung, tägliche unspektakuläre Übung, die in den Massenmedien natürlich kaum wahrgenommen wird. Es ist oft so: Wir lassen uns beeindrucken von den spektakulären Dingen, was wir dafür aber brauchen, ist das tägliche und beständige Üben von recht banalen Sachen ohne Glanz und Glamour.

Weblinks:

-- Fred

24.11.2006 :: Hikikomori - die japanische Form von Sozialphobie

In Japan gibt es Millionen von Jugendlichen, die ihr Zimmer seit Monaten nicht mehr verlassen haben. Sie flüchten vor der schwierig empfundenen Welt da draußen. Sie trauen sich nicht mehr in diese Welt. Japan ist ja bekannt dafür, dass ein unglaublich großer Leistungsdruck auf Jugendliche wirkt. Man muss viel leisten, um was zu werden und einen entsprechenden Platz in der Arbeitswelt zu bekommen.

Hikikomori heißt in Japan diese Form von Sozialphobie. Auf deutsch bedeutet es soviel, wie "Die Zurückgezogenen". In der Sendung Polylux vom 23.11.2006 wurde darüber berichtet. Nicht nur in Japan kennt man dieses Problem, auch in Deutschland gibt es immer mehr Jugendliche, die sich nicht mehr aus den eigenen vier Wänden heraustrauen. Eine Ursache sind die zu hoch empfundenen Anforderungen, die die Gesellschaft oder das Leben an sie stellt.

Die Ratschläge, die in der Sendung gegeben wurden, waren mal wieder typisch einseitig verhaltenstherapeutisch. Verhaltenstherapie scheint sich immer wieder am besten verkaufen zu können. Von anderen Therapieformen hört man im Zusammenhang mit sozialen Ängsten nur selten was.

Unsere Erfahrungen sind hier anders: Verhaltenstherapie hat ihren Sinn und ihre Daseinsberechtigung, ohne Frage. Je nach Situation des Betroffenen kann sie aber auch völlig unpassend und entwicklungshemmend wirken. Andere Therapieformen können dann passender sein und mehr bewirken. Viele psychosomatische Kliniken integrieren nicht umsonst ein großes Spektrum an Therapieformen. Hier erlebt man in der Praxis keineswegs diese verhaltenstherapeutische Einseitigkeit, wie sie oft in den Medien dargestellt wird. Praktizierte Verhaltenstherapie bleibt nicht selten an der Oberfläche, behandelt Symptome, ohne sich um tiefgehendere ursächliche Zusammenhänge zu kümmern.

Weblinks:

-- Fred

12.11.2006 :: Entwicklung nie geradlinig

Es ist schon manchmal verrückt. Im August noch überlegten wir, eine zweite Kerngruppe zu eröffnen, weil wir "aus allen Nähten platzten". Vor allem waren einige in der offenen Gruppe, die gerne in eine beständigere Kerngruppe wechseln wollten.

Seit dem die Idee der neuen Kerngruppe geboren war, war der Trend auf einmal wieder rückläufig. Die offene Gruppe schrumpfte von 16 Mitgliedern auf 8. Und einige, die eigentlich eine neue Kerngruppe wollten, sieht man immer seltener in der offenen Gruppe.

So ist das oft im Leben, nichts läuft geradlinig. Energie ist für einen Moment da und im nächsten Moment ist schon wieder alles ganz anders. Und ausdauernd an etwas dran zu bleiben, ist sowieso das Schwerste.

Mitunter zeigt das auch die gespaltene Beziehung zu Lebensthemen. Einerseits möchte man und wenn es dann konkret wird, beängstigt einen das auch wieder. Dann zieht man sich wieder zurück. Manchmal braucht es ein paar solcher Pendelbewegungen, bis sich Dinge dann wirklich realisieren.

-- Fred

07.11.2006 :: Herbstfest am 2.12.2006

Sopha feiert. Auch dieses Jahr gibt es ein Herbstfest. Ein Spät-Herbst-Fast-Winter Fest.

Termin: 02.12.2006, 19:30Uhr - 23:00 Uhr
Ort: Kontaktstelle für Selbsthilfe (KISS)

Eingeladen sind alle Sopha-Gruppen und auch Ehemalige. Auch der Partner darf mitgebracht werden.

Wer Interesse hat, melde sich bitte bei uns an. Damit plant es sich immer besser. Wer es sich offen halten muss - auch das geht. Dann kommt einfach so vorbei.

18.10.2006 :: Interessantes Forum

Zufällig bin ich über ein Forum gestolpert und hab ein paar berührende Zeilen gelesen. Später hab ich entdeckt, dass dort auch über soziale Ängste, Selbstsicherheit und Kontaktschwierigkeiten diskutiert wird.

Wer Lust hat, mal reinzulesen, hier ist die URL:

-- Fred

17.10.2006 :: Neue Projektgruppe startet

Immer mal wieder machen wir eine Projektgruppe. Hier kann man sich näher mit ausgesuchten Themen beschäftigen. Vor allem sind die Projektgruppen aber zumeist praxisorientiert - nicht reden, sondern machen steht hier im Vordergrund. Rollenspiele sind dabei ein wichtiges Hilfsmittel, wo wir Situationen des Alltags durchspielen und neues Verhalten ausprobieren können. Wer mag, kann einen Vortrag vor allen anderen halten, um sich darin zu üben.

Üben bringt immer eine Menge, ist aber zugleich etwas, was auch mal unangenehm wird. Drüber reden ist meist viel leichter, ich denke, ihr kennt das ;-)

Die jetzige Projektgruppe ist eine reine Selbsthilfe-Aktivität ohne professionelle Unterstützung. Jeder ist gefragt, sich mit einzubringen und jeder achtet auf seine Grenzen.

Wer noch Lust hat, mit einzusteigen: Am Mittwoch, den 25.10.2006 geht es los. Von 19:00-21:30 Uhr. Meldet euch bei uns, dann erfahrt ihr weitere Details.

-- Fred

06.10.2006 :: Arzt Qualitätscheckliste

Was macht eigentlich einen guten Arzt aus? Der Trend in den letzten Jahren geht - Gott sei dank - hin zum mündigen Patienten. Also nicht mehr "Götter in weiß", die als Autorität alles wissen und können und denen man blind vertraut. Sondern eine gleichwertige beratende Beziehung, wo der Patient genauso Verantwortung für den Gesundungsprozess übernimmt, wie der Arzt. Und wenn man Zweifel hat, holt man sich weitere Meinungen ein oder rechercheriert selber im Internet oder Fachbüchern.

Trotzdem - viele fallen noch in die alten Rollenmuster. Sowohl Ärzte wie auch Patienten. Und das kann schlussendlich fatale Folgen haben. Es kann bedeuten, dass man nicht die richtige Behandlung bekommt, die man braucht. Gerade in der heutigen Zeit, wo sich Ärzte immer weniger Zeit für den Patienten nehmen. In der Selbsthilfe hören wir regelmäßig von Fällen, wo Ärzte aus Unwissenheit oder Zeitmangel das Falsche getan haben.

Im Projekt "Patienten-Information" kann man eine Checkliste nachlesen, was einen guten Arzt ausmacht. Vielleicht kann das helfen, bei eigenen Zweifeln einen klareren Standpunkt seinem Arzt gegenüber zu finden. Die Checkliste zeigt auch etwas über die Rechte, die man als Patient hat.

Weblinks:

06.10.2006 :: Gib und Nimm Verein

In Dortmund gibt es seit ein paar Jahren den Gib und Nimm Verein. Die Idee ist, dass man ohne Geld Sachen und Fähigkeiten gegenseitig schenkt. Oder tauscht, deshalb auch der Begriff Tauschring. Der eine kann gut backen, der andere gut Autos reparieren. So werden zwei glücklich und tun etwas füreinander.

Ob das funktionieren kann? Zumindest gibt es den Gib und Nimm Verein in Dortmund schon seit einigen Jahren. Wer Lust hat, kann es ja mal ausprobieren.

Weblinks:

03.10.2006 :: WDR: Zittern, Zagen, Zähneklappern

Der WDR hat die Tage eine Lebenszeichen-Sendung zum Thema Sozialphobie gemacht. Ausschnitte daraus kann man sich sogar Online herunterladen. Auch ein Manuskript gibt es Online. Dank an J., der uns darauf aufmerksam gemacht hat.

Weblink:

-- Fred

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