Sopha Selbsthilfe

Aktuell (Archiv 2006-Q2)

28.06.2006 :: Mal rauskommen

Nachdem in den letzten Wochen offener Gruppe wenig Anregung für Freizeitaktivitäten kam, hab ich hier ein paar Webtipps. Rund ums Ruhrgebiet. Vielleicht gibt es ja ein paar Sachen, die dich interessieren. Viel Spaß beim surfen...

Ach ja, weil zum nächsten offenen Treffen das WM-Finale ist, lassen wir die Gruppe natürlich ausfallen. Alternativ dazu wollen wir uns zum Grillen treffen, also am 9.07.2006 so gegen 14 Uhr. Wer Interesse hat, melde sich bei uns.

Weblinks:

-- Fred

10.06.2006 :: Neu: Sozialphobie-Gruppe in Kassel

In Kassel gibt es eine neue Sozialphobie Selbsthilfegruppe. Mehr Infos findet ihr auf der äußerst hübschen Homepage: http://www.stille-wasser-in-kassel.de/index.htm

03.06.2006 :: Sag's gleich

Zu sozialen Ängsten gehört es oft, dass man unangenehme Sachen nicht anspricht. Man traut sich nicht. Und trotzdem bleibt das, was einen stört. Oder man kann etwas nicht loslassen, was einen verletzt hat. So trägt man jede Menge Sachen mit sich rum, die eigentlich alle mal geklärt gehörten, damit man wieder von loslassen kann.

Insofern ist eine gerade in der Gruppe gewachsene Erkenntnis: "Sag's gleich, wenn dich was stört." Für dieses Motto möchte ich hier nochmal Werbung machen. Traut euch!

Nur wie formuliert man es passend? Auch dafür gibt es Erkenntnisse, die Kommunikationsexperten herausgefunden haben. Schuldzuweisungen und "Du-Sätze" führen meist nicht zur Klärung. Sie führen eher zur Abwehr und dazu, dass der andere kein Verständnis für das entwickeln kann, was einen verletzt hat. Auch Verallgemeinerungen wie "Immer bist du so fies zu mir." sind wenig geeignet und ja auch nicht wahr.

Eine gute Idee ist es, ganz konkret die eigenen Empfindungen zu äußern. Also z.B. "Ich war wütend, weil ich mich von dir nicht verstanden gefühlt habe." oder "Ich habe mich geärgert, dass ich schon wieder meinen Zug verpasst habe, weil wir nicht pünktlich Schluß gemacht haben."

Und dann kann man auch ausdrücken, was man sich wünscht: "Ich wünsche mir, dass wir demnächst spätestens viertel vor 10 Schluß machen."

Wünsche sind konstruktiv. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf das, was man will und was man braucht. Und das ist es ja, worum es schlußendlich geht.

-- Fred

17.05.2006 :: SSRI-Medikamente können Selbstmordgedanken auslösen

Recht unbekannt ist, dass die modernen Psychopharmaka der SSRI Wirkstoffgruppe mitunter Selbstmordgedanken auslösen können. Dies berichtete Panorama in der Sendung vom 11.05.2006. Im konkreten Fall ging es um das Medikament Zoloft.

Wahrscheinlich sind solche Fälle relativ selten, trotzdem sollte man hier vorsichtig sein. Bei Depressionen ist es nicht selten, dass auch Suizidgedanken auftauchen. Wenn ein Medikament diese unterstützt, dann muss man entsprechend vorsichtig und kontrolliert damit umgehen.

Weblinks:

04.05.2006 :: Klinik für Hypnosetherapie

Das Thema Hypnosetherapie taucht in unserer Gruppe immer wieder mal auf. Es ist stark verbunden mit der Idee, auf wundersame Weise gesund gemacht zu werden. Und dieser Gedanke ist sehr anziehend, wer möchte nicht schnell und problemlos wieder gesund werden?

Mit solchen Vorstellungen räumt der langjährig praktizierende Hypnosetherapeut Wolfgang Blohm auf. So etwas kann Hypnose nicht bieten. Sie kann den Patienten aber darin unterstützen, Perspektiven und Lösungen für seine Probleme zu finden. Und es ist eine recht effiziente Therapieform, die mittlerweile auch den wissenschaftlichen Nachweis erbracht hat, wirksam zu sein. Blohm geht davon aus, dass in 2-3 Jahren auch die gesetzlichen Kassen diese Therapieform anerkennen und finanzieren.

Wolfgang Blohm war am 13.04.2006 in Leutenight zu Gast. Er leitet eine psychosomatische Privatklinik, die schwerpunktmäßig mit Hypnosetherapie arbeitet. Es ist eine der wenigen Kliniken in Deutschland, die sich darauf spezialisiert haben. Leider werden die Kosten bisher nur von privaten Krankenkassen übernommen. Eine typische Aufenthaltsdauer ist 2-4 Wochen, also relativ kurz. Selbstzahlende können mit etwa 1500 Euro pro Woche rechnen.

Unsere Erfahrungen mit dem Thema sind, dass man sicherlich keine Wunder erwarten kann. Es kann einen aber ein Stück auf dem Weg der Gesundung und der Lebensentfaltung weiterbringen. Für manch einen war es ein bedeutender Schritt. Bisher ist es relativ selten, dass jemand Erfahrungen mit dieser Therapieform gemacht hat.

Ich denke, es ist gut, zu wissen, dass es diese Therapieform gibt und dass es vielleicht eine Alternative zu konventionellen Therapien sein kann.

Wer sich dafür interessiert, kann sich auch mal unseren Artikel über Hypnotrancen durchlesen und damit auch Erfahrungen machen.

Weblinks:

-- Fred

15.04.2006 :: Gruppenmenschen

Es gibt sie - Menschen, die sich in Gruppen sauwohl fühlen. Wahrscheinlich hatten sie das Glück, von früh auf gut in Gruppen integriert gewesen zu sein. Positive Erfahrungen im Kontakt mit anderen. Und sie haben wohl auch die Vorzüge und den Wert von gemeinsamen Unternehmungen und Beisammensein kennengelernt, möchten es nicht mehr missen. Manche könnten sich gar ein Leben alleine überhaupt nicht vorstellen, würden vielleicht in kürzester Zeit des Alleinseins depressiv werden.

Menschen mit sozialen Ängsten dagegen haben oft sehr früh problematische Erfahrungen mit Gruppen gemacht. Ängste sind entstanden. Denn so kraftvoll eine Gruppe auch positives bewirken kann, genauso kann sie auch destruktiv gegen einen wirken.

Schlechte Erfahrungen führen oft zu Rückzug aus solchen Situationen. Also Rückzug von Gruppen. Und damit hat man auch viele Jahre später keine Erfahrungen mit Gruppen. Man weiß nicht viel darüber, wie Gruppen funktionieren, was konstruktives Gruppenleben bedeuten kann, was in Gruppen alles möglich ist und wo auch die Grenzen sind.

Deshalb geht es in einer Selbsthilfegruppe auch viel um diesen Aspekt. Zu erfahren, was ein gutes Gruppenleben sein kann. Zu lernen, wie man es gut in einer Gruppe aushält, wie man sich vertreten und abgrenzen kann. Und wie man seine Wünsche und Bedürfnisse mit einbringt. Und auch der gestalterische Aspekt - wie man eine Gruppe mitgestaltet, Ideen einbringt, etwas organisiert, Verantwortung für die Gruppe übernimmt.

-- Fred

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