Sopha Selbsthilfe

Aktuell (Archiv 2014-Q3)

29.09.2014 :: Interessante Bücher für Introvertierte

Viele Jahre wollte man introvertierte Menschen durch Ratgeberbücher zu Extrovertierten erziehen. Das war so die Vorstellung, dass man nur die Verhaltensweisen der Extrovertierten übernehmen muss, um erfolgreich zu sein.

In den letzten 4 Jahren gibt es eine Trendwende. Jetzt tauchen dutzende Bücher auf, die Introversion nicht als einen Mangel begreifen, sondern als eine sinnvolle Art zu sein und zu leben. Und man kann auch als introvertierter Mensch erfolgreich sein, nicht weniger, als Extrovertierte. Man muss nur verstehen lernen, auf welche Art man seinen introvertierten Charakter optimal einsetzt. Es geht also darum, das introvertierte Reportoire an Verhaltensmöglichkeiten zu entwickeln und zu verbessern.

Hier mal einige Bücher, die in diese Richtung gehen. Wir haben sie bei einer Recherche entdeckt:

25.09.2014 :: Subtile Beziehungsmuster

Schaut man sich mal einen Ameisenhaufen an, dann scheint das ein chaotisches Gewimmel zu sein. Doch wenn man Forscher ist und sich das Gewimmel mal genauer anschaut, dann wird man erstaunt sein: Das scheinbare Chaos hat doch Struktur und was da passiert, hat Bedeutung und Sinn. Es ist doch nicht so beliebig, sondern die Bewegungen dienen einem bestimmten Zweck. Und wenn man den erstmal erkannt hat, dann ist man fasziniert davon, wie viel Intelligenz in den Bewegungen zu finden ist.

Wenn man eine Gruppe von Menschen beobachtet, ist das ähnlich. Dem ungeübten Beobachter zeigt sich eher eine gewisse Beliebigkeit. Man erkennt keine Muster und keine Zusammenhänge. Wenn aber geschulte Augen hinschauen, dann offenbart sich ganz vieles, was nach bestimmten Regeln und Strukturen abläuft.

Es scheint da also viele subtile Kräfte zu geben, die uns im Kontakt steuern und die dafür sorgen, wie wir uns verhalten. Bei einer Person spüren wir vielleicht eine gewisse Anziehung und haben Lust, uns mit ihr zu unterhalten. Eine andere Person hingegen vermeiden wir, weil oft ganz unbewusst ein bestimmtes Gefühl uns davon abhält, Kontakt zu machen.

Das Subtile, kaum Spürbare ist der Grund, warum es uns so selten auffällt. Wer aber mal mit einer geschulten Person zusammen erlebt hat, was man alles so entdecken kann, wird verblüfft darüber sein, was im Subtilen so alles abläuft. Da tut sich eine ganze Welt auf, die man bisher noch nie gesehen hat. Ein echtes Abenteuer.

Wenn man erkennt und versteht, was da alles im Subtilen passiert, kann man wertvolle Hinweise über sein Kontaktverhalten bekommen. Und das kann die Basis sein, um sein Kontaktverhalten zu verändern.

Die subtile Ebene des eigenen Kontaktverhaltens kann ein Kernbereich sein, warum befriedigende Beziehungen nicht gelingen. Und das hat wieder Einfluss darauf, wie wertvoll und angenommen man sich fühlt.

Eine Betroffene erzählte mir mal, dass sie gar nicht verstehen kann, warum Menschen sie immer ignorieren und sich keiner für sie interessiert. Dabei war auf der klar sichtbaren Ebene gar nichts zu finden. Da war sie eigentlich mit allem vorzüglich gesegnet: Sie redete gern und interessant, war gar nicht schüchtern. Sie hatte auch eine gute emotionale Intelligenz, hatte also ein stimmiges Feeling, wie man in welchen Situationen Menschen begegnet. Es fiel ihr auch nicht schwer, zu kontakten.

Betrachtete man die für jeden sichtbare Ebene, war das überhaupt nicht verständlich, warum ihr ein befriedigender Kontakt zu anderen Menschen nicht gelang. Und auch die Therapeuten, die sie konsultierte, konnten sich in Einzelgesprächen keinen Reim drauf machen, warum sie Schwierigkeiten hatte. Doch wenn man etwas genauer beobachtete und sich für die subtile Ebene öffnete, konnte man schon einige Muster erkennen, die den befriedigenden Kontakt störten. So war sie zwar oft unverbindlich freundlich, es gab aber kaum mal vertiefende Kontaktangebote. Oder es fehlte eine Offenheit und ein Interesse für den Menschen, der ihr gerade so begegnete. Oder sie ging selten freudig - sich verschenkend - auf andere zu. Vielleicht war auch so etwas wie Vorbehalt spürbar.

Wobei es schwer ist, über die subtile Ebene zu schreiben, man kann es oft irgendwie spüren, aber nur schwer klar in Worte packen. Und natürlich kann auch vieles falsch gedeutet werden. Ebenso kann es eine Diskrepanz zwischen innerem Gefühl und Selbstausdruck geben. Man freut sich z.B. auf einen Kontakt, zeigt das aber nicht.

Diese subtile Ebene der Kommunikation ist fast immer mit tieferen inneren Themen verbunden. So könnte Unverbindlichkeit in der Kommunikation die große Angst vor Verletzung sein. Man hat vielleicht Beziehungserfahrungen gemacht, die sehr schmerzlich waren und wehrt so nun auf subtile Weise Nähe ab. Das man das tut, davon weiß man oft nichts.

Manchmal denke ich, müsste man die Therapeuten, die viele so haben, mal in die Selbsthilfegruppe als Beobachter reinholen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass im Einzelgespräch mit einem Therapeuten so vieles nicht sichtbar wird und man es mühsam in jahrelanger Kleinstarbeit herausfinden muss. Dinge, die sich sofort offenbaren würden, wenn ein aufmerksamer Therapeut einen mal in sozialen Situationen beobachten würde. Das könnte vielleicht der viel effizientere Weg hin zu den eigentlichen Themen sein.

Ich war auch immer wieder überrascht, wie viel neue Aspekte man von anderen sehen und verstehen kann, wenn man mal gemeinsam für ein paar Tage wegfährt. Wir haben das ja über Wochenendworkshops oder Urlaube schon einige Male gemacht. Das intensive Zusammensein macht das Subtile einfach sichtbarer.

Auch Gruppentherapien haben da große Vorzüge gegenüber Einzeltherapien. Hier zeigt sich das Kontakt- und Kommunikationsverhalten und ein aufmerksamer Therapeut kann dieses direkt wahrnehmen, erkennen, deuten, rückmelden und damit arbeiten. In Gruppentherapie ist mir recht häufig etwas plötzlich bewusst geworden, weil ein Therapeut mir sofort zurückmeldete, wie ich mich im Gruppenkontext verhalte.

Die letzten Wochen haben wir auch ein Projekt "Stimme - Präsenz - Selbstausdruck" gemacht, was professionell geleitet wurde. Unsere Leiterin war sehr aufmerksam und hat unmittelbar Rückmeldungen gegeben, wenn ihr etwas auffiel. Hier wurden viele subtile Dinge sichtbar und wir konnten alle auch die Wirkung erkennen, die diese im Kontakt haben. Und kleisnte Veränderungen hatten mitunter verblüffend große Wirkung.

-- Fred

24.09.2014 :: Irrwege

Es gibt sie definitiv: Irrwege bei der Bewältigung seiner Ängste. Und die sind durchaus in der Lage, einen noch viel kränker zu machen.

Einen typischen Irrweg sehe ich in inneren Verhärtungen. Man will nicht mehr verletzt und abgelehnt werden und entschließt sich dazu, dass nun nicht mehr zu spüren. Man will härter werden. Das kann sogar soweit gehen, dass man absichtlich Situationen sucht oder provoziert, wo andere einen angreifen oder herabwürdigen. Sozusagen also Übungsfeld, in dem man wachsen möchte. Die Idee ist: "Wenn ich es schaffe, diese Demütigungen nicht mehr zu spüren, dann hab ich meine Angst bekämpft!"

Diese Idee zielt darauf ab, empfindungslos zu werden. Im gewissen Sinne kann das funktionieren. Man kann verhärten, man kann Gefühle kontrollieren, abspalten und das Fühlen unterdrücken. Und Menschen, die emotional extrem belastende Situationen erlebt haben, konnten sich oft nur über solche Mechanismen schützen, um überhaupt zu überleben.

Das Resultat ist aber veheerend. Das ganze Gefühlsleben ist völlig gestört. Man fühlt sich innerlich tot, spürt große Gleichgültigkeit dem Leben gegenüber, kann sich nicht mehr freuen, nicht mehr traurig sein. Die ganze Lebensqualität bezieht man ja vor allem über die Gefühlsebene. Verlorene Gefühlswelt bedeutet verlorene Lebensqualität.

Menschen, die eine schwere Depression durchgemacht haben, kennen auch diesen Zustand der Gefühlslosigkeit und sie leiden sehr darunter. Die Gefühle sind ein so wichtiger Bestandteil für ein gutes Leben, darauf können wir nicht verzichten.

Und genau das macht den Irrweg aus. In dem wir unsere Gefühle abschalten und in dem wir hart werden, spüren wir zwar unangenehme Gefühle auch weniger, aber wir verlieren unsere Gefühlswelt. Das ist der Irrtum. Wir zahlen dafür einen hohen Preis. Einen zu hohen Preis.

Umgedreht wissen viele aus der Psychotherapie, wie schwierig und langwierig es ist, solche Verhärtungen wieder aufzulösen, um sich den Gefühlen wieder zu öffnen. Das gilt besonders, wenn man längere Zeit in solchen Gefühlsvermeidungsmustern gelebt hat. Manche haben ja schon in früher Kindheit ihre Gefühle abgespalten und verstehen das alles erst viel später in einer Therapie.

Wenn man weiß, wie schwierig es ist, sich aus Verhärtungen wieder zu befreien, unterstreicht das die Wichtigkeit, Irrwege möglichst früh zu erkennen und bessere Wege zu wählen.

Der erste Schritt ist dabei erstmal, seine Überzeugungen und seine innere Orientierung benennen zu können. Vieles läuft ja unbewusst oder halbbewusst. Selbsthilfegruppen können da ein guter Ort sein, darüber zu reden und sich über seine Überzeugungen klar zu werden. Gruppen können auch gut Feedback geben. In der Regel werden die Mitglieder spüren, wenn sich ein Weg irgendwie schräg und komisch anfühlt. Es ist nun nicht so, dass jeder Weg, den Gruppenmitglieder komisch finden, verkehrt sein muss. Aber es regt zumindest mal zum Nachdenken und zur weiteren Reflexion an, wenn man hier auf Widerstand stößt.

Eine weitere Alternative, seine Überzeugungen zu überprüfen, ist natürlich das Gespräch mit einem Psychotherapeuten.

Es ist sicherlich gut, mehrere Quellen für Rückmeldungen und Einschätzungen zu haben, denn natürlich können sich auch Therapeuten oder andere Experten irren oder erkennen etwas nicht richtig. Auch Lebenshilfebücher können gewaltig irren oder Wege vorschlagen, die für einen persönlich schädlich sein können.

Die eigene Persönlichkeit ist selten einstimmig konkruent. Vielmehr gibt es in unserer Psyche viele Subpersönlichkeiten oder unterschiedliche Stimmen. Man könnte auch von einem Team in unserer Psyche sprechen. Auch hier können Spannungen entstehen: Ein Teil in uns will dieses, ein anderer Teil jenes. Es ist gut, diese Spannungen wahrzunehmen und sich damit zu beschäftigen. In diesem Prozess geht es darum, die unterschiedlichen Seiten besser verstehen zu lernen. Dieser Erkenntnisprozess kann uns helfen, den guten Weg zu finden.

Der gute Weg ist in der Regel der integrative Weg. Der falsche Weg basiert in der Regel auf Unterdrückung und Herrschaft. Ein Teil in uns übernimmt die Herrschaft und unterdrückt alle anderen Subpersönlichkeiten. Dieser Teil ist nicht an innerer Auseinandersetzung interessiert, er will alleine "seinen Streifen durchziehen".

Das ist das Prinzip, was Diktatoren leben und was wir auch durch autoritäre Erziehung in uns aufnehmen. Diese Prägungen machen uns empfänglich für diese Art, Probleme zu lösen. Und je schwieriger Probleme werden, um so mehr neigen wir dazu, auf solche Strukturen zurückzugreifen. Was uns scheinbar retten soll, führt uns aber nur noch mehr in Probleme.

Der integrative Weg hat zum Ziel, alle Perspektiven und Sichtweisen zu integrieren. So dass alles gehört und gesehen wird, dass wir nichts mehr verdrängen oder abspalten müssen. Die ganze Person ist Teil der Entwicklung und die inneren Kämpfe lösen sich und es entsteht innerer Frieden. Auch Psychotherapien zielen in aller Regel darauf ab, schlussendlich integrativ zu wirken.

-- Fred

20.09.2014 :: Sich häuten

Im Laufe des Lebens entwickelt sich unsere Persönlichkeit weiter. Wir wachsen und werden kompetenter und fähiger. Wenn es gut läuft, können wir immer besser mit den Herausforderungen des Lebens umgehen.

Auf der anderen Seite hat man sich Verhaltensweisen angewöhnt, die zu einem bestimmten Lebenszeitpunkt mal sinnvoll waren. Bei sozialen Ängsten sind es vermeidende Verhaltensweisen. Oder irgendetwas, womit wir die Ängste regulieren konnten oder unter Kontrolle brachten. Ein Beispiel für so eine Verhaltensweise wäre, in Gruppen eher stumm im Hintergrund zu bleiben. Oder man ist in Gesprächen immer nur nett und redet den anderen nach dem Mund, um keine Angriffsfläche zu bieten.

Manchmal fällt es dann stark auf, dass ein Mensch das eingentlich schon lange nicht mehr bräuchte, weil er sich von seiner Persönlichkeit schon viel weiter entwickelt hat. Aber wie das mit gewohnten Verhaltensweisen so ist, sie verschwinden nicht so leicht. Woran liegt das?

Zum einen muss es uns erst einmal auffallen. Gerade weil unser Verhalten so gewohnt ist, fällt es uns nicht auf. Und auch unser gewohntes Umfeld gibt uns da keine Rückmeldung, weil die sich wiederum an uns gewöhnt haben. Fremde, die offen und wach für sowas sind und uns Feedback geben, können da sehr wertvoll sein. Aber die trifft man oft auch nur in Form eines Therapeuten oder Coachs, sonst scheint das eher nicht üblich zu sein, persönliches Feedback zu bekommen. Selbsthilfegruppen können ein Rahmen sein, wo man wach füreinander ist und sich immer mal wieder Rückmeldung gibt.

Wenn es einem dann aufgefallen ist, glaubt man oft noch stark daran, dass man genau dieses Verhalten braucht. Nicht nur auf Kopfebene, sondern auch auf Gefühlsebene. Der Körper reagiert mit Angst und Widerstand, wenn man versucht, solche Verhaltensweisen zu ändern. Das steckt einem sozusagen tief in den Knochen und oft braucht es eine intensive Auseinandersetzung am Grenzweg zwischen Mut zur Befreiung und der aufkommenden Angst.

Im Grunde ist es wie ein Sich-Häuten. Die alte Haut, die alten Verfestigungen abschütteln, um das authentische Ich kennen zu lernen, was darunter ist. Doch oft ist da erstmal noch nichts Stabiles, sondern was Verletzliches. Unsere Persönlichkeit muss jetzt erstmal wieder im unmittelbaren Kontakt mit der Wirklichkeit nach neuen Verhaltensmustern und Umgangsformen, nach neuer Sicherheit suchen.

Vielleicht ist es schlau, gar nicht mehr so fest zementierte Verhaltensweisen aufzubauen, sondern viel flexibler zu werden. Das bedeutet gleichzeitig, lebendiger und spontaner zu werden. Angst verführt uns dazu, in starre Verhaltensweisen zu flüchten. Aber die brauchen wir oft gar nicht und sie behindern uns, weil wir dann nicht differenziert handeln können.

Es geht mehr darum, Vertrauen in unsere lebendige Persönlichkeit zu entwickeln. Das ist eine gute Basis, sich kontinuierlich weiter zu entwickeln und die Persönlichkeit weiter reifen zu lassen. Und es ist eine gute Basis, unmittelbar dem Moment das zu geben, was er braucht: Keine festen Verhaltensschablonen, sondern der spontane und lebendige Impuls aus unserem Wesenskern.

-- Fred

07.09.2014 :: Endlich eigene Homepage der Selbsthilfe-Kontaktstelle

Die Dortmunder Selbsthilfe-Kontaktstelle ist die erste Adresse, wenn man hier eine Selbsthilfegruppe sucht und sich beraten lassen möchte. In Dortmund gibt es etwa 450 Selbsthilfegruppen, die sich über die Selbsthilfe-Kontaktstelle organisieren. Wir werden auch auf vielfältige Weise durch die Kontaktstelle unterstützt. Hier mal ein dickes Dankeschön für die vielen Jahre gute und herzliche Zusammenarbeit.

Was die Online-Präsenz angeht, so hatte die Kontaktstelle bisher keine eigene Homepage, war aber über das Selbsthilfenetz NRW zu finden.

Jetzt gibt es endlich auch eine eigene Internetpräsenz:

http://www.selbsthilfe-dortmund.de

Zahlreiche Infos rund um die Kontaktstelle und die Dortmunder Selbsthilfegruppen findet man schon jetzt. Sicherlich wird das Informationsangebot die nächsten Monate auch noch wachsen.

-- Fred

31.08.2014 :: Angstgedanken und Resilienz

Ich glaube, nur die Menschen sind in der Lage, weit voraus zu denken und sich über Zukünftiges Sorgen zu machen. Angstgedanken über das, was einen erwarten könnte, können einen stark vereinnahmen. Ein Hund kann maximal vor etwas Angst haben, was unmmittelbar bevorsteht und wo Anzeichen schon jetzt wahrnehmbar sind. Von diesem Aspekt her muss ein Hundeleben sehr viel angenehmer sein.

Aber es hat das ja auch Vorteile, die recht wahrscheinlich das Überleben des Menschen gesichert haben. Wir können einfach viel früher auf mögliche Gefahren reagieren und Einfluss nehmen, so dass uns das Unheilvolle nicht trifft.

Die Schattenseite ist, dass wir uns über alles Mögliche Sorgen machen können, was nie eintreffen wird. Angstgedanken haben die Tendenz, dass Schlimmste im Fokus zu haben. Das ist die Dynamik von Angstgedanken, sie konzentrieren sich auf die maximale Gefahr.

Damit sind Angstgedanken fast immer irreal, weil es schon statistisch völlig unwahrscheinlich ist, dass uns ausgerechnet das Schlimmste widerfahren wird. Real wird eben doch vieles anders, als man sich das vorgestellt hat und wir haben auch immer wieder Glück.

Von daher ist es wichtig, das Irreale von Angstgedanken und Befürchtungen zu erkennen. Es ist gut, die Gefahr zu sehen, dann aber auch einen Risikoeinschätzung vorzunehmen und zu erkennen, dass das Schlimmste nur sehr selten eintrifft.

Ich möchte nicht wissen, wie viel Sorgen und Ängste Menschen schon belastet haben, die im Nachhinein nicht nötig gewesen wären. Wo man auch schon im Vorhinein hätte erkennen können, dass man vielleicht unangemessen einseitig eine Situation betrachtet.

Zukunftsängste werden auch dann besonders belastend, wenn man keine Handlungsalternativen kennt, falls das Schlimmste eintrifft. Hier kann es konstruktiv sein, sich zu überlegen, was man tun kann, wenn es denn eintrifft. Eine Gefahr, die handhabbar ist, verliert ihren großen Schrecken. Mitunter bedeutet es, neue Verhaltensweisen zu lernen, die einem helfen, mit manchen Schwierigikeiten besser umgehen zu können. Damit erhöht man die Fähigkeit, trotz widriger Umstände das Leben zu meistern. Diese Fähigkeit hat sogar einen Namen, der in der Fachpresse der letzen Jahren immer häufiger auftaucht: Resilienz.

Weblink:

-- Fred

31.08.2014 :: Den Menschen als Ganzes sehen

Wenn man ein konkretes Problem hat, kann man natürlich ganz gezielt daran arbeiten. So kann man sich z.B. ganz konkret mit seinen Einschränkungen durch soziale Ängste auseinandersetzen und bestimmte Übungen machen. In der Verhaltenstherapie liegt das Hauptaugenmerk darauf, die konkreten Probleme anzugehen. Unsere Erfahrung aus den Gruppen ist, dass es immer wieder Menschen gibt, bei denen dieser Ansatz gut funktioniert. Zumindest um ganz bestimmte Einschränkungen und Ängste zu lösen und neues Verhalten zu lernen, was das Leben erleichtert.

Es gibt jedoch auch viele Einschränkungen und Probleme, da braucht es einen anderen Ansatz. Zufriedenheit und Lebensglück stellen sich dann ein, wenn unser Leben gut ausbalanciert ist. Wenn gut für unsere Bedürfnisse, für das, was wir brauchen, gesorgt ist. In erster Linie sind wir selbst dafür verantwortlich, uns gut auszubalancieren. Vieles davon kann und wird uns niemand abnehmen.

Hier greifen nun ganz viele Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster sowie Charakterstrukturen. Von denen hängt ab, wie wir mit uns selbst umgehen und für Zufriedenheit sorgen. Viele dieser Muster werden uns noch nich einmal bewusst sein, aber sie wirken, weil wir sie leben.

Die meisten tiefenpsychologischen Therapien sind darauf aus, das wir uns als Mensch besser verstehen lernen. Sie schauen eher auf den Menschen als Ganzes. Wie funktioniert ein Mensch, wie denkt und fühlt er? Welche inneren Konflikte tauchen in ihm auf und zu welchen Gefühlen führt das? Was fehlt im Leben eines Menschen, wo sind die Defizite? Wo gab es in der Vergangenheit starke psychische Verletzungen, aus denen bestimmte Vermeidungshaltungen oder Einschränkungen entstanden? Welche Erfahrungen wurden nicht hinreichend verarbeitet und blockieren uns?

Im Kern der Betrachtungen steht dann nicht das Problem, sondern es geht darum, den Menschen als Ganzes wieder ins Lot zu bringen. Und wenn dies ein Stück weit geschafft ist, löst sich nicht selten das eigentliche Problem auf, warum man in Therapie gekommen ist. Oder man hat nun Fähigkeiten, um eigenständig dieses Problem zu lösen.

Von daher sollte man nicht enttäuscht sein, wenn in der Therapie nicht sofort und konkret ein Problem angegangen wird. Wenn stattdessen erstmal das ganze Leben reflektiert wird. Mitunter ist ein Problem nur ein Symptom, die Spitze eines Eisberges und kann nicht direkt gelöst werden. Es braucht ein grundlegenderes Verständnis, damit sich was ändern kann. Vor allem selber muss man sich verstehen lernen, damit man selber fähiger wird, sein Leben immer wieder auszubalancieren und die eigentlichen Ursachen für Krisen und Unglück zu verstehen.

Daneben geht es auch noch darum, ungünstige Umstände im Außen zu erkennen und sich daraus zu befreien. Durch eigene Kreativität und aktives Handeln können wir uns oft aus schwierigen Umständen befreien.

Was man nicht ändern kann, kann man zumindest lernen, anzunehmen. Erst durch das Annehmen wird unsere Energie frei, weil wir nicht mehr gegen Realitäten kämpfen, die wir nicht verändern können. Was nützt es z.B. sich immer wieder über etwas aufzuregen, wenn wir es damit nie ändern?

Wer durch so eine tiefergehende Therapie gelernt hat, sich selber besser zu verstehen und sich besser um sich zu kümmern, der hat viel für sich getan. Denn auch zukünftige Belastungen und Herausforderungen des Lebens kann er dann besser managen. Wir werden einfach besser in der Lage sein, immer wieder zu erkennen, wie wir leben, was wir tun und ob das dazu führt, was wir brauchen.

Aus diesem Grund geht es in unseren Gruppen auch nicht nur isoliert um das Thema soziale Ängste und soziale Phobien. Dies ist lediglich eine Symptomatik, warum wir uns zusammengefunden haben. In der Gruppenarbeit geht es aber vielmehr darum, sich als Mensch besser verstehen zu lernen. Und Einfluss zu nehmen auf das, was es auch immer braucht. Und das ist sehr unterschiedlich und für jeden Menschen individuell.

-- Fred

25.08.2014 :: Besucherrekord in der Offenen Gruppe

Gestern waren wir in der Offenen Gruppe 27 Teilnehmer. Das geht jetzt wirklich an ein Limit, was wir nicht noch weiter überschreiten sollten. Sonst wird das für viele zu viel Stress. Deshalb gibt es jetzt erstmal einen Aufnahmestopp und wir führen eine Warteliste.

Vor etwa einem Jahr haben wir die Offene Gruppe schon in 2 Teilgruppen aufgeteilt und einen zusätzlichen Raum hinzugemietet. Damals waren wir etwa 14-16 und das war für einen Raum deutlich zu viel. Wir hatten aber auch die Ahnung, dass der Bedarf eigentlich viel größer ist und wenn wir erstmal 2 Räume haben, werden wir auch hier irgendwann am oberen Limit ankommen. Diese Situation haben wir jetzt nach einem Jahr tatsächlich.

Eine optimale Gruppengröße liegt nach unserer Erfahrung so bei 8-12 Personen. Bei der Offenen Gruppe haben wir allerdings die Schwierigkeit, dass wir nie genau wissen, wie viele wirklich kommen werden. Damit lässt es sich schwer planen. Trotzdem scheint es jetzt erstmal sinnvoll zu sein, einen kleinen Aufnahmestopp zu machen, bis sich die Situation wieder entspannt hat.

13.08.2014 :: Taketina Workshop

Am letzten Wochenende hatten wir einen selbst organisierten Taketina-Workshop. Taketina ist eine Rhythmusarbeit und hat auf den ersten Blick gar nichts mit der Bewältigung von sozialen Ängsten zu tun. Ein Gruppenmitglied hatte es in einer psychosomatischen Klinik kennengelernt und brachte die Idee ein.

Erstmal zur Technik oder zum Ablauf. Martina Liesenhoff, die den Workshop anleitete, beschreibt den Prozess so:

Die Gruppe bildet einen Kreis, dessen Zentrum eine große Basstrommel (Surdo) bildet. Begonnen wird mit dem durchgängigen Sprechen einfacher Rhythmussilben ohne Bedeutungsinhalt, dazu erklingt die Basstrommel im Rhythmus des Sprechzyklus.

Besonderes Augenmerk wird auf die Wahrnehmung der einzelnen Rhythmussilben gelegt, die vom Sprechen in die körperliche Bewegung führen. Auf Basis der rhythmischen Stimme wird nach und nach ein Schrittrhythmus aufgebaut. Sind die Schritte stabil, kann eine weitere rhythmische Ebene in den Händen (aus Klatschern) die Schritte ergänzen. Auch hier führt stets die Stimme in die Bewegung.

Um spielerisches und freudvolles Probieren zu ermöglichen und das Erleben zu vertiefen, wechselt die Gruppe vom durchgängigen Sprechen zum Wechselgesang mit dem Leiter.

Das brasilianische Saiteninstrument Berimbau bringt einen perkussiven, obertonreichen Klang in den Raum, der zum Singen einlädt, während die Basstrommel den Schrittrhythmus unterstützt.

Während Schritte und Klatscher unverändert durchlaufen, beleuchtet der Gesang einmal die Ebene der Schritte, ein anderes Mal die der Klatscher, verbindet beide Ebenen miteinander oder konfrontiert sie und lässt lebendige Musik entstehen.

Dabei ist es unvermeidbar und gewollt, Erfahrungen mit Chaos und Ordnung, Drinsein und Draußensein - und allem, was sich daraus ergibt - zu machen, was jedem Teilnehmer seine ganz persönliche Rhythmus- und Erlebnisreise ermöglicht.



Am besten schaut man sich den Prozess mal auf youtube an, einfach dort mal nach Taketina suchen.

Hier ein Video:

Was oberflächlich erstmal ganz harmonisch aussieht, ist auf tieferer Ebene ein unglaublich vielseitiges Lern- und Erfahrungsfeld. Und in diesem Erfahrungsfeld wird man mit vielen Themen von Angsterkrankungen konfrontiert. Über diese Konfrontation können neue Erfahrungen wachsen, die dann auch im Alltag eine positive Veränderung im Verhalten und in der Wahrnehmung bewirken können.

Ich möchte mal auf ein paar konkrete Erfahrungen eingehen, die in der Taketina Sitzung aufgetaucht sind und wie die im Zusammenhang mit sozialen Ängsten stehen.

Zuerst einmal die angenehme Seite: Man ist hier als Gruppe in einem positiven Kontakt. Die Gruppe ist im Fluss, in Bewegung und irgendwie in einer positiv getragenen Stimmung. Über den Rhythmus ist man im Kontakt. Und man ist Teil dieser Gruppe. Das ist bei sozialen Ängsten schonmal viel wert. Denn viele haben eher die Erfahrung verinnerlicht, dass Gruppe unangenehm ist und Stress bedeutet. Denn meist begegnen wir uns in Redegruppen und wer hier seine Defizite hat, fühlt sich isoliert. Und wenn die ganze Gruppe gelähmt ist, fühlt sich auch das nicht so angenehm an und kann Stress auslösen.

Da ist es gut, Gruppe mal angenehm in Bewegung zu erleben und so eine gute Gruppenerfahrung zu verinnerlichen. Die Trommel kann einen dabei erden und die Musik kann positive Emotionen und Wohlgefühl fördern. Das obige Video kann einem diesen positiven Aspekt vermitteln. Es is auch eine ganz archaische Erfahrung, die in unseren Genen steckt. Unsere Vorfahren haben durch Tanz und Gesang tranceartige Rituale gelebt, die Gefühle von tiefer Verbundenheit und gemeinsamer Kraft hervorriefen.

Wir sind in diesem Prozess dann aber auch gefordert. Denn es ist gar nicht so einfach, dem Rhythmus mit Stimme und Bewegung zu folgen. Das ist eine echte Lernaufgabe, die uns richtig fordert. Und hier werden wir schon mit einer sozialphobischen Einschränkung konfrontiert: Wer alles richtig machen will, wer nicht rausfallen oder auffallen möchte, setzt sich meist viel zu sehr unter Druck. Der kontrollierende Kopf will alles dafür tun, dass es gelingt und man sich sozusagen "normal" verhält. Im Sinne, ich tue das, was von mir erwartet wird.

Doch genau das geht schief. Hier bekommt mehr sehr eindrucksvoll ein Phänomen vorgeführt: Der bewusste Wille steht uns eher im Weg und sorgt für das Scheitern. Es gibt aber eine andere Ebene in uns, die in dieser Situation viel besser weiß, was zu tun ist und wie Lernen geschieht. Doch diese Ebene kann nur dann optimal lernen, wenn sie keinen Druck bekommt, wenn wir es geschehen lassen, anstatt es willentlich zu kontrollieren.

Viele kennen das von sozialen Ängsten: Wenn man sich keine Gedanken darüber macht, wie man geht, wie man trinkt oder wie man isst, dann funktioniert das alles sehr natürlich. Aber wenn wir Ängste aufbauen, dass wir vielleicht komisch wirken oder was falsch machen, fangen wir an, diese Sachen willentlich zu kontrollieren. Und dann sieht es tatsächlich komisch aus, dann gehen wir steif, dann fällt uns die Kartoffel von der Gabel, dann zittern wir beim Trinken oder verschlucken uns.

Taketina kann man also als Lernfeld sehen, sich wieder sein zu lassen, die bewusste Kontrolle wieder zu lösen. Dies ist natürlich kein leichter Veränderungsprozess, in der Regel braucht es viel Zeit, um dieses Loslassen und sich sein lassen zu erlernen. Das liegt in der Natur der Sache. Taketina kann uns hier aber gute Hinweise darauf geben, wie wir funktionieren und wo wir verkrampfen. Und es ist zugleich Übungsfeld, immer wieder locker zu lassen und diesen anderen Zustand kennenzulernen, in dem alles scheinbar mühelos entsteht. Denn erst, wenn wir eine Idee davon haben, was stimmiger ist, können wir auch im Alltag dieser Idee folgen.

Ein weitere Erfahrung ist die des Scheiterns. Beim Taketina werden wir zwangsläufig scheitern. Genau das ist auch gewollt. Taketina möchte uns mit dieser Erfahrung konfrontieren. Wir werden also rausfallen, kommen völlig durcheinander und landen im Chaos. Wie können wir damit umgehen?

Unsere Gruppenerfahrung ist es, dass viele sozial ängstliche Menschen hohe Erwartungen an sich selbst haben und mit dem Scheitern schlecht umgehen können. Auch ist es schwer, das Scheitern auszuhalten, wenn man ein geringes Selbstwertgefühl hat. Dann fühlt man sich schnell als ganze Person entwertet. Taketina wird einen hier also erstmal mit einer sehr unangenehmen oder schmerzlichen Erfahrung konfrontieren.

Es ist erstmal gut, dass einem das so bewusst wird: Ja, ich tue mich verdammt schwer mit diesem Scheitern. Und nachzuspüren, wie sich diese Erfahrung anfühlt. Und jetzt besteht auch die Chance, das Scheitern als ganz normalen Teil des Lernens akzeptieren zu lernen. Gelingen - scheitern - gelingen. Das ist der normale Lernprozess.

Viele sozialphobische Menschen erleben das Scheitern hingegen als großes Drama, was unbedingt vermieden werden muss. Aber so funktioniert kein Lernen und so muss man zwangsläufig in eine vermeidende bwz. angestrengt-zwanghafte Persönlichkeitsstruktur flüchten. Die Natürlichkeit des Scheiterns wieder in sein Leben zu integrieren und dann die eigene Lust spüren, es nochmal zu versuchen, darum gehts. Und auch die Grenzen seiner Fähigkeiten zu akzeptieren. Also ruhig mal Pause zu machen, um sich zu erholen. Auf die Körpersignale zu hören, wann es zu viel wird und ebenso, wann wieder Lust entsteht.

Das ist sowieso grundsätzlich eine gute Lernerfahrung: Viele von Sozialphobie betroffene Menschen sind stark im Kopf. Sie versuchen, den Anforderungen des Lebens zu genügen, nicht aufzufallen, kompatibel zu sein. Es ist eine starke Außenorientierung, bei der das Gefühl für den eigenen Körper und die eigenen inneren Prozesse verloren ging. Aber hier geht es nun darum, wieder stärker sich selbst zu spüren und diesen Signalen zu folgen.

Aus diesem Grund wird wohl im Taketina bewusst auf äußere Motivatoren verzichtet, ganz im Gegensatz zur Verhaltenstherapie. Äußere Motivatoren, wie z.B. das Gelobtwerden, können schnell wieder dazu führen, dass wir tun, was von uns erwartet wird und das möglichst gut. So verlieren wir aber evtl. den Kontakt zu uns selbst.

Im Taketina steht ganz klar das eigene Erleben im Vordergrund, was möglichst unverfälscht erlebt und in den Sharing-Runden auch mitgeteilt werden kann. Es soll nicht irgend ein Ziel erreicht werden, wofür man dann Lob bekommt. Es geht also auch gar nicht darum, immer besser dem Rhythmus folgen zu können. Aber wenn es gelingt und man Spaß daran hat, dann ist auch das in Ordnung.

Diese Ziellosigkeit ist für viele erstmal schwierig zu leben, weil wir es alle gewohnt sind, auf ein Ziel und auf äußere Vorgaben hin zu lernen. Das natürliche Lernen aus Lust, Neugier und Interesse kennen wir eher noch aus der frühen Kindheit und das soll auch hier im Taketina wieder kultiviert werden.

Eine weitere Erfahrung ist das Herausfallen aus der Gruppe. Das ist ein ganz wesentliches sozialphobisches Thema. Man fällt aus einer Gruppe heraus und fühlt sich isoliert. Und oft ist es dann auch so, dass man keinen Anschluss mehr findet, wenn man erstmal rausgefallen ist. Wirklich rausgefallen ist man selten, aber man hat innerlich das Gefühl und das hält einen wie gefangen in diesem Zustand.

Auch im Taketina wird man immer wieder rausfallen, weil es einem nicht gelingt, im Rhythmus zu bleiben. Aber hier kann man die heilsame Erfahrung machen, immer wieder reinzukommen in den Rhythmus. Also nicht hängen zu bleiben in der Isolation. Man kann auch bewusst aus der Gruppe gehen, sich mal irgendwo im Raum hinlegen und sich ausruhen. Und wenn dann wieder natürlich eine Lust an Bewegung entsteht, kann man wieder hinein in die Gruppe und "mitspielen". Immer wieder diesen Wechsel zu erleben - rein - raus - rein - kann sehr heilsam sein. Ich kann das steuern, ich habe die Möglichkeit, mich zu verbinden und auch wieder aus dem Kontakt zu gehen.

Was ich dabei auch erleben kann: Es kann sehr angenehm sein, mal aus dem starken Kontakt auszusteigen und den Kontakt eher passiv zu genießen. Ich kann das Geschehen im Liegen auf mich wirken lassen und auch dabei meine Freude haben.

Übertragen auf eine Gesprächsgruppe bedeutet das: Ich bin im Zuhören genauso verbunden, wie auch, wenn ich was sage. Ich kann mich aus einer Diskussion mal innerlich etwas zurückziehen und dann wieder einsteigen. Ich lerne, mit diesen Zuständen zu spielen, ohne mich isoliert zu fühlen. Ich achte auf meine Bedürfnisse und lasse mich davon leiten.

Den Wechsel zwischen Entspannung und Anspannung kann ich dabei auch lernen. Wir brauchen beides im Leben. Es ist schön, sich mal anzustrengen und etwas zu wollen. Und es ist gut, sich auszuruhen und sein zu lassen. Und damit nicht genug, manchmal erlebt man auch, dass man richtig viel tut, aber dabei entspannt ist und es alles ganz leicht geht. Dann ist man irgendwie gut im Fluß. Oder eine ganz natürliche Kraft trägt einen. Dieses mühelose Tun ist eine ganz wertvolle Erfahrung, die wir auch im Alltag kultivieren können.

Taketina ist sicherlich nichts, wo man sich passiv berieseln lässt. Man ist schon gefordert in seinem ganzen Wesen und es ist gut, eine Interesse für sich und seine Erfahrung mitzubringen. Es geht darum, die lähmenden und einschränkenden Denk-, Gefühls- oder Verhaltensmustern zu erkennen, um mit ihnen in einen spielerischen Kontakt zu kommen und über sie hinauszuwachsen.

In den Sharing-Runden, wo die gemachten Erfahrungen ausgetauscht werden, können die Anleiter wertvolles Feedback geben, was einem helfen kann, mal etwas zu verändern oder neue Einsichten zu gewinnen.

Durch den Prozess des Taketina kann es passieren, dass man mit Vielem konfrontiert wird, was man im Alltag vermeidet. Wir haben unangenehme Erfahrungen gemacht. Und darüber sind Vermeidungsmuster entstanden. Wir sprechen z.B. niemanden mehr an, weil in dem Kontakt ja was Unangenehmes passieren könnte. Doch alle diese Vermeidungen machen uns starr und sehr eingeschränkt. Und sie produzieren viele Probleme der sozialen Phobie.

Diesen erstarrten Pudding mal wieder gut durchzurühren, um wieder handlungsfähiger zu werden und eine flexible Persönlichkeit aufzubauen, macht Sinn und ist Befreiung. Der Weg dahin ist immer gleich: Wir müssen uns wohl dosiert mit dem konfrontieren, was wir in der Regel vermeiden. Um dort neue positive Lernerfahrungen machen.

Von daher ist es nicht verwunderlich, dass im Prozess dann bei mir auch einige innere Bilder an frühe Kindheitstage auftauchten. Frühe Erfahrungen, die damals schon für Blockaden sorgten und die nun wieder angetriggert wurden. Wunderbar, wenn solche Erfahrungen jetzt nochmal revidiert werden können und so ihre stark einschränkende Wirkung verlieren. Denn wir sind ja auch nicht das Kind von damals geblieben. Heute als Erwachsene haben wir ja viel mehr Fähigkeiten, Schwierigkeiten zu meistern und kreativ auf das Leben zu reagieren.

Weblinks:

-- Fred

03.08.2014 :: Diskussion vs Dialog

Oft wird von Diskussion gesprochen, wenn eine Gruppe miteinander in einen Austausch geht. Es gibt noch ein zweites Wort, was manchmal synonym verwendet wird: In einen Dialog gehen.

Manche Autoren unterscheiden klar zwischen Diskussion und Dialog. Das ist interessant, weil hier unterschiedliche Formen beschrieben werden, wie man miteinander reden kann.

Eine Diskussion wird tendenziell so beschrieben:

  • Streitgespräch
  • Seine Ansicht verbreiten und verteidigen
  • Gewinnen oder verlieren
  • Macht
  • Überzeugen
  • Andere Meinungen angreifen und widerlegen

Diskussionen findet man in vielen Talksendungen über politische Themen.

Ein Dialog wird beschrieben mit:

  • Einsichten und Erkenntnisse gewinnen, verstehen wollen
  • Respekt, Achtung, Wertschätzung
  • Miteinander teilen
  • sich öffnen für die Welt des anderen
  • sich anregen lassen
  • verstehen wollen, was der andere wirklich meint und empfindet
  • das Verbindende sehen
  • Erkunden

Klare Definitionen, was ein Dialog und was eine Diskussion ist, gibt es nicht, so dass diese Charakterisierung hier auch nur eine Möglichkeit der Unterscheidung ist. Was aber deutlich wird: In Diskussionen tritt man sich eher mit klaren und festen Standpunkten gegenüber und versucht, andere davon zu überzeugen. Hier kann es durchaus auch einen harten Schlagabtausch geben, man ist nicht zimperlich. In einem Dialog hingegen versucht man sich gemeinsam einem Thema zu nähern, was noch nicht so klar ist. Man arbeitet mehr miteinander für den gemeinsamen Erkenntnisgewinn. Man befruchtet sich gegenseitig und fördert sich.

Hier wird dann auch sehr deutlich, dass wir in unseren Gruppen keine Diskussion führen, sondern den Dialog anstreben. Denn wir sind keine Experten, die in eine Konkurenz gehen, um andere von der eigenen Problemlösung zu überzeugen. Es geht vielmehr darum, ein Gebiet zu erkunden, wo wir alle noch Lernende sind. Wir helfen uns gegenseitig dabei, zu verstehen, was wir erleben, empfinden und denken. Und wir geben uns Impulse und Ideen, was man mal probieren könnte, wie man etwas auch anders sehen und erleben kann. Es ist eher ein sich gegenseitig fördern.

Und was, wenn man in einem Dialog so gar nicht einverstanden ist mit dem, was ein anderer sagt? Auch das lässt sich in einem Dialog lösen. Oft sind wir geprägt durch die Art, wie man diskutiert. Und dann versuchen wir, dem anderen aufzuzeigen, dass er unrecht hat oder Unsinn erzählt. Bei der Diskussion kritisieren wir den anderen. Beim Dialog hingegen bleiben wir mehr bei uns. Was macht es mit mir? Warum gefällt mir nicht, was der andere sagt? Und das kann man dann erkunden und ausdrücken. Wenn ich von mir spreche, dann greife ich den anderen nicht an, dann darf auch dies einfach so gesagt werden und stehen bleiben.

Weil wir in einer diskussionsgeprägten Gesellschaft leben, braucht es in Selbsthilfegruppen immer wieder Zeit, um den dialogzentrierten Ansatz zu erlernen. Gerade Neueinsteiger brauchen Zeit, diese Gesprächskultur zu erlernen. Das bringen wir meist nicht selbstverständlich mit. Es ist eine neue Art, miteinander in den Austausch zu gehen.

-- Fred

01.08.2014 :: Ausbalancierung der Gruppe

Warum kommt man eigentlich in eine Selbsthilfegruppe? Natürlich, man hat ein bestimmtes Problem und sucht nach Hilfe. Etwas genauer betrachtet gibt es verschiedene Ebenen, auf denen eine Gruppe gerade bei unserem Thema hilfreich sein kann:

  • Schicksalsgemeinschaft: Es hilft schon ungemein, wenn man nicht mehr alleine mit einer Problematik ist. Wenn man in einer Gruppe von Menschen ist, die alle ein ähnliches Schicksal mit einem teilen. Das große Problem, was man bisher alleine getragen hat, wird so kleiner und relativiert sich. Man bekommt einen anderen Blick auf die Problematik. Man findet Wege, damit umzugehen, man lernt davon, wie andere damit umgehen. Überspitzt könnte man sagen: "Mein Problem ist zwar noch genauso da, aber seit ich nette Menschen um mich habe, die alle das Gleiche haben, geht es mir wieder richtig gut." Man darf diesen Aspekt nicht unterschätzen, weil viele auch unter falschen Vergleichen leiden. Man hat das Gefühl, alle um einen herum sind gesund, nur man selber hat die Arschkarte gezogen. Das es real natürlich nie so ist, und wir uns alle oft heile Welt vorgaukelt, wird nicht gesehen. Aber in einer Gruppe von ebenso Betroffenen fühlt man gleich ganz anders.
  • Krankheitsbewältigung: Gemeinsam und gezielt an der Bewältigung der Probleme zu arbeiten, ist ebenso ein wichtiger Grund, warum Menschen in Selbsthilfegruppen kommen. In Gesprächsgruppen versucht man, Problematiken zu verstehen, von den Erfahrungen der anderen zu lernen und kreativ Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Ebenso wird sich über Hilfsangebote ausgetauscht, die man nutzen kann. In praxisorientierten Projekten kann man auch gezielt üben und findet seine Herausforderungen. Als Beispiel sei hier die Vortragsgruppe genannt, in der man sich in die erstmal unangenehme Vortragssituation begibt, um hier seine Ängste abzubauen.
  • Soziales Netzwerk: Menschen mit einer sozialen Angst leben nicht selten auch isoliert. Es fehlt an zwischenmenschlichen Begegnungen und an Möglichkeiten der gemeinsamen Freizeitgestaltung. Die Gruppentreffen sind eine Form von regelmäßigem sozialen Kontakt. Über diese Treffen können sich auch Freundschaften und Interessengemeinschaften bilden, z.B. Spielegruppen, Wandergruppen etc. Regelmäßig organisieren wir auch Freizeitaktivitäten, zu denen alle Gruppenmitglieder eingeladen sind. So entsteht ein soziales Eingebundensein und ein soziales Netzwerk.

Das sind vielleicht die 3 wichtigsten Aspekte in unserer Selbsthilfearbeit. In der Gruppenarbeit kommt es nun immer wieder darauf an, diese Aspekte sinnvoll auszubalancieren. Eine besondere Beachtung braucht der Aspekt Krankheitsbewältigung und da speziell die Herausforderungen. Der Königsweg bei Angsterkrankungen ist nunmal, sich immer wieder in etwas hineinzuwagen, was erstmal unangenehm ist und einen mit der eigenen Angst in Kontakt bringt. Und hier findet man natürlicherweise viel Vermeidungsverhalten. Und so vernachlässigt eine Gruppe dann kollektiv schnell diesen herausfordernden Bereich. Es ist dann angenehm, in einer Schicksalsgemeinschaft zu sein und man profitiert sicherlich auch von den Gesprächen über die Erkrankung und von Freizeitaktivitäten. Aber diese Bereiche können niemals das konkrete Üben und die Angstkonfrontation ersetzen. Man wird dann zwar Entlastung durch eine Gruppe bekommen, entwickelt sich aber nicht wirklich weiter. Diese Weiterentwicklung erscheint mir aber sehr wichtig.

Insofern muss man als Gruppe gerade diesen herausfordernden Bereich immer wieder aktiv angehen. Also irgendwie dafür sorgen, dass auch die Herausforderung ihren Raum und ihren Platz bekommt. Mir ist im Laufe der Jahre immer mal wieder aufgefallen, dass dieser Bereich schnell vergessen wird und vieles hier versandet. Man hat es sich gemütlich in der Gruppe eingerichtet und wird träge, was zu tun.

Auf der anderen Seite wird das Bedürfnis nach Herausforderung, was viele eigentlich haben, auch deutlich. Ich bin z.B. sehr positiv überrascht, wie gut unsere Vortragsgruppe seit mittlerweile 1,5 Jahren läuft. Obwohl das für jeden, der vorne steht, auch unangenehm ist, wird das von vielen immer und immer wieder praktiziert. Es gibt das Bedürfnis danach, weil viele wissen oder ahnen, dass das nunmal der Weg für eine echte Weiterentwicklung ist. Man muss also manchmal nur einen herausfordernden Rahmen etablieren und der wird dann auch gut angenommen. Genauso die theatertherapeutische Gruppe, die seit 2 Jahren in Kooperation mit dem Theater-neue-Wege angeboten wird, ist so eine Herausforderung, die gut ankommt.

Auch die ganze organisatorische Arbeit, die es im Hintergrund braucht, damit viele Selbsthilfeangebote enstehen, können immer auch Herausforderung sein. Hier gilt es, in Besprechungen seine Standpunkte und Ideen einzubringen, Telefonate zu führen, Verantwortung zu übernehmen, Außenkontakte zu pflegen, im Team zu arbeiten oder sich um Neueinsteiger zu kümmern. All das kann einen reifen lassen und hier entwickeln sich viele soziale Kompetenzen, mit denen sich soziale Ängste überwinden lassen.

-- Fred

12.07.2014 :: Umgang mit Kritik

Das ist gar keine so einfache Situation. In unsere Gruppe kommen Menschen, die oft viel abwertende und unangemessene Kritik erfahren haben. Da gibt es z.B. eine Frau, die von ihren Eltern eine Hauptbotschaft mitbekam:

Du taugst nichts, du bist nichts wert, du kannst nichts.

Da sind also Menschen, die hier einen wunden Punkt haben und die deshalb auch sehr sensibel sind für erneute Kritik. Wer das weiß, hat vielleicht das Gefühl, sehr zurückhaltend und schonend mit dem anderen umgehen zu müssen. So spricht man dann nicht darüber, was einen stört, was man nicht gut findet oder was man nicht will. Man möchte den anderen keinesfalls irgendwie kritisieren.

Doch kann ein gutes Miteinander ohne Kritik funktionieren? Wenn sehr wenig Verbundenheit da ist, geht das vielleicht noch. Man sitzt es dann einfach aus, wenn einem in der Gruppe mal etwas nicht gefällt. Oder man fährt verschiedene Vermeidungsstrategien oder behilft sich mit Notlügen.

An dem Punkt kommt dann aber schon einiges an Unehrlichkeit und Verwirrung in den Kontakt untereinander. Man hat das Gefühl, dass es z.B. Vorbehalte gibt, aber kommuniziert wird das Gegenteil. Keiner in der Gruppe weiß mehr, was die anderen wirklich denken und empfinden. Das ist keine gute Idee für Selbsthilfegruppen, wo Menschen lernen wollen, den Kontakt und die Kommunikation mit anderen zu verbessern. Ein Kontakt, in dem man auch viel von sich selbst lernt.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es gerade bei sozialen Ängsten eine ehrliche und klare Kommunikation braucht. Denn so viele Betroffene, wissen nicht mehr, was sie glauben sollen und fühlen sich z.B. viel öfter abgelehnt oder negativ beurteilt, als das real der Fall ist. Nur in einer ehrlichen Kommunikation können wir uns wirklich erkennen, mit unsere Stärken und mit unseren Schwächen. Und meist sind wir uns vor allem unserer Stärken nicht bewusst.

Wenn Menschen aufeinander treffen, dann muss es einfach früher oder später Dinge geben, die jemanden stören oder die er nicht so will. Das kann gar nicht anders sein. Auch wenn wir uns in vielen Dingen ähneln, wir sind eben auch alle ganz einzigartig und haben andere Vorlieben, einen anderen Geschmack, andere Gedanken oder empfinden auch anders. Das ist auch die große Chance in einer Selbsthilfegruppe, dass man eben auch mit Andersartigkeit konfrontiert wird. Erst in dieser Konfrontation erkennt man sich selbst, wo man sich vom Andern unterscheidet. Und an den Punkten wird es spannend.

Ich glaube, wir kommen trotz aller Verletztheit gar nicht darum herum, uns ehrlich zu sagen, wie wir denken und fühlen, auch wenn das anderen nicht passt oder sie eine andere Meinung dazu haben. Doch wie kann das gelingen, ohne das wir uns erneut verletzen?

Hier ein paar Ideen dazu:

  • Wenn du dazu neigst, Kritik zu vermeiden, kann sich unangemessene Wut und Ärger aufstauen. Wenn dieser sich entlädt, wird es wirklich verletzend für den anderen. Von daher ist es gut, wenn du möglichst frühzeitig wahrnimmst, wenn dich etwas stört und dies auch mitteilst.
  • Bedenke immer, dir gegenüber sitzen Menschen, die genau wie du Anerkennung und Wertschätzung brauchen. Dein Gegenüber hat genauso das Recht, eigene Gedanken, Gefühle und Einstellungen zu etwas zu haben.
  • Mach keine Vorwürfe und greife den anderen nicht persönlich an. Sprich vielmehr über dich. Wir neigen dazu, bei Ärger in Du-Botschaften zu sprechen, aber diszipliniere dich immer wieder, deine Sätze in Ich-Botschaften zu formulieren.
  • Spüre genau nach und formuliere möglichst konkret, was dich stört, was du nicht möchtest, was etwas mit dir macht.
  • In der Regel hilft es, wenn Kritik möglichst unmittelbar zum auslösenden Ereignis kommt. Dann kann es jeder klar zuordnen und hat die Situation präsent. Wenn das nicht gelingt, kann man Kritik aber immer auch nachträglich noch loswerden, um sich davon zu entlasten.
  • Achte deine Bedürfnisse und achte auf deine Bedürfnisse. Hinter jeder Kritik steht auch ein eigenes Bedürfnis, was in dem Moment zu kurz kommt. Es ist gut, seine Bedürfnisse zu erforschen und diese dem anderen auch mitzuteilen. Aus einem "Mich nervt..." wird dann ein "Ich brauche...".
  • Du bist nicht auf der Welt, um anderen zu gefallen. Hab den Mut, dein Eigenes zu leben, auch wenn das für andere manchmal unbequem ist. Sozialphobie ist oft begleitet mit Überangepasstheit. Du hast immer das Recht, Nein zu sagen.
  • Verletze den anderen nicht, in dem du abwertend oder geringschätzend über ihn sprichst. Man kann den anderen in seinem Wesen annehmen und trotzdem Nein sagen oder Störendes ausdrücken.
  • Wir neigen dazu, andere generell abzuwerten, obwohl uns eigentlich nur etwas ganz Konkretes stört. Bleib immer bei dem konkreten Verhalten, was dich stört und versuche, den Menschen als Mensch anzunehmen.
  • Anstatt nur zu sagen, was dich stört, überlege dir, wie du es gerne hättest und drücke es als Wunsch aus.
  • Wenn du dich verletzt fühlst, sprich es an. Hier kann sich klären, ob deine Verletzung einen realen Grund im Hier und Jetzt hat oder ob eine alte Verletzung angetriggert wurde.
  • Wenn du Kritik erfährst, sei dir bewusst, dass dich das unglaublich weiterbringen kann. Gerade im Umfeld von Kritik gibt es so viel zu lernen. Wir wachsen, in dem wir durch unsere Irrtümer hindurchgehen. Kritik ist wie bittere Medizin: Schmeckt nicht, hilft aber. Öffne dich der Kritik und setze dich damit aufrichtig auseinander.
  • Es müssen immer beide Seiten gehört werden und genügend Raum bekommen, ihre Sicht der Dinge und ihre Empfindungen darzustellen. Hier braucht es Disziplin und Zurückhaltung der jeweils anderen Seite, um erstmal zuzuhören und den anderen ausreden zu lassen.
  • Bemüht euch alle umeinander. Das ist die große Herausforderung des Menschseins, trotz aller Widersprüche eine gute Gemeinschaft hinzubekommen.

-- Fred

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