Sopha Selbsthilfe

Aktuell (Archiv 2007-Q2)

27.06.2007 :: Auch Indianer haben Angst

Indianer und Angst? Nie! Mutig und fest verwurzelt ziehen sie in den Kampf, ohne Schmerz zu kennen!

Das ist zumindest ein Bild, was einem durch legendäre Indianerfilme vermittelt wird. Von Angst ist da nie die Rede.

Wenn man nach Heilung fragt, dann sind die richtigen Bilder wichtig, was Gesundheit ist. Folgt man dem typischen Bild eines Indianers, ist man auf dem Holzweg.

Angst gehört zum Leben und jeder Mensch wird immer wieder auf seine Lebens-Ängste reagieren - bewusst oder unbewusst, gefühlt oder von Gefühlen abgeschnitten.

Ich möchte ein neues Bild von einem Indianer zeichnen: Ein Mensch, der wach und im Hier und Jetzt lebt. Ein Mensch der offen und feinfühlig ist - denn er braucht seine geschärfte Wahrnehmung, um zu überleben. Er kann Fährten lesen und weiß die Natur zu deuten. Seine Feinfühligkeit hilft ihm, das Leben zu meistern. Gleichzeitig ist er mutig. Mut bedeutet, in die Angst hineinzugehen. Mut heißt, die Herausforderung der angstbesetzten Situation anzunehmen. Weil darin eine große Chance liegt. Wer so seinen Mut lebt, leistet eine Menge und oft ist die Freude groß darüber, so etwas schweres geschafft zu haben und nun die Früchte ernten zu können.

Wozu bräuchte es Mut, wenn keine Angst da wäre? Mit Mut kann man ins Ungewisse gehen und ins Risiko. Und Leben bedeutet immer wieder, neues zu entdecken. Neugierde - Interesse am Neuen - kann uns helfen. Denn dies ist eine Lust auf das, was noch nicht ent->deckt ist.

In unserer Gesellschaft fehlen uns Bilder, Rituale und Vorstellungen davon, wie wir mit angstbesetzten Situationen umgehen. Der Angst wird kein Raum gegeben, sie wird vielmehr verdrängt, im Dunkeln gelassen - jeder muss selber im Stillen damit fertig werden. Weil verdrängt, glaubt man, alle anderen hätten keine Angst, nur man selber hat das Problem. Überhaupt - Angst ist nur als Problem bekannt und wenn man davon betroffen ist, muss man sie möglichst schnell irgendwie loswerden.

Ich möchte hier einmal für Angst im Leben plädieren. Wie kann man die Angsterfahrung so kultivieren und in Rituale einbetten, dass es leichter fällt, durch sie hindurchzugehen? Wie kann man eine Meisterschaft darin entwickeln, wach und offen seine wohldosierten Angsterfahrungen zu leben?

-- Fred

18.06.2007 :: Mailverteiler für Ehemalige

Wir führen seit geraumer Zeit einen Mailverteiler für Ehemalige. Falls du darin noch nicht aufgenommen bist, aber über Aktivitäten informiert werden möchtest, schick uns einfach eine Mail.

18.06.2007 :: Sommerfest

Am Samstag den 23.06.2007 wollen wir mal wieder ein Sommerfest veranstalten, zu dem Mitglieder und Ehemalige eingeladen sind. Wer Lust hat, melde sich bei uns bis spätestens Samstag morgen.

Nutzt die Chance, mal wieder in Kontakt zu kommen oder ein wenig mit euren Ängsten zu experimentieren. Schlimmstenfalls könnte es sogar eine schöne Erfahrung werden ;-)

01.06.2007 :: Schwerbehinderung

In der letzten Offenen Gruppe hatten wir darüber diskutiert, ob es sinnvoll ist, wg. Sozialphobie und anderen psychischen Einschränkungen sich eine Schwerbehinderung anerkennen zu lassen. Dies kann z.B. wg. Vergünstigungen und Kündigungsschutz sinnvoll sein. Bei der Jobsuche kann es sich vor- und nachteilig auswirken, weshalb man gut abwägen sollte, ob man es macht.

Anbei noch ein paar Weblinks:

01.06.2007 :: Komische Umkehrung

In einem kleinen Kiosk in der Nähe arbeitet ein recht extrovertierter Verkäufer. Wenn ich mal dort bin, verwickelt er mich gerne etwas provokativ in ein Gespräch. Meist fühlt es sich dann so an, dass er das Gespräch und die Situation irgendwie führt und ich folge. Mein Gefühl ist dann auch, dass er eine stärkere Position inne hat und ich mich schwächer fühle.

Und jetzt kommt das Verrückte. An einem Tag war ich sehr gut drauf und da hatte ich Lust, ein kleines Gespräch anzufangen. Ich war also der erste, der sagte: "Iss aber heute wenig los hier..." So entwickelte sich ein kurzer Austausch. Interessant war, dass sich auf einmal das Gefühl umdrehte. Nun fühlte ich mich in der stärkeren Position und er sich eindeutig in der schwächeren. Denn nun drehte er nicht extrovertiert auf sondern war eher zurückhaltend und wortkarg.

Seither ist mir das öfters mit ihm passiert. Wenn ich mal extrovertiert aufdrehe - was manchmal gelingt - ist er meist sehr zurückhaltend, ordnet sich irgendwie unter. Bin ich zurückhaltend, dreht er auf.

Es ist so, als gäbe es für ihn und für mich nur dieses Modell von Beziehung: Einer ist der Stärkere und der andere der Schwächere. Bei Hunden kann man das schön erleben, wo ein Hund sehr aggressiv auftritt und der andere Hund sich auf den Rücken dreht und sich unterwirft. Und in den ersten Momenten des Kontaktes entscheidet sich, ob man Topdog oder Underdog ist.

Dabei weiß ich mittlerweile recht gut, dass es nicht nur diese beiden Konstellationen gibt. Es gibt die gleichberechtigte Beziehung und es gibt Möglichkeiten, sich gar nicht in so eine komische Starker-Schwacher-Beziehung hineinziehen zu lassen. Dafür muss ich manchmal ganz schön wach sein. Es gibt Menschen, die drängen mich ganz unbewusst massiv in die Stärkere-Rolle, andere drängen mich ab in die Schwächere-Rolle.

Interessant finde ich, dass die so vermeintlich Starken eigentlich schwach sind. Nachdem mir das bewusst wurde, habe ich viele vermeintlich starke Menschen erlebt, die überhaupt nicht stark waren. Sie retteten sich nur in die Position des Stärkeren in einer Beziehung, um nicht der Schwächere zu sein. Sie waren also nicht in Wirklichkeit stark, gefestigt und in sich ruhend. Sie hatten Angst, von starken Menschen dominiert zu werden und versuchten deshalb möglichst oft, zu dominieren.

Weblinks:

-- Fred

18.05.2007 :: Sich nicht verlieren

Wenn einem eine Beziehung wichtig ist, passiert es nicht selten, dass man seine Bedürfnisse aufgibt. Man möchte die Beziehung nicht belasten und macht deshalb all das, was der andere will. Gerade wenn es darum geht, etwas anderes zu wollen und in Konflikt mit dem Gegenüber zu kommen, trägt man dies nicht aus. Stattdessen macht man das, was der andere will.

Wenn man sich so verliert, bringt man sein Wesen nicht in die Beziehung ein. Dann bekommt die Beziehung einen komischen "Geschmack". Dann wird es ganz schnell eine Konstellation von Ausgenutztsein und benutzt werden. Auch geht die Wertschätzung füreinander verloren.

In diesem Zusammenhang finde ich folgende Vorstellung sinnvoll: Wir sind auf der Welt, um Gutes zu bewirken. Und jeder wünscht sich tief innerlich eigentlich das Gute und das Liebevolle. Das ist also ein gemeinschaftliches Ziel, was uns alle verbindet. Auf der anderen Seite, kommen wir oft auf düstere Abwege, die weder uns selbst noch anderen gut tun.

Insofern kann man Verantwortung dafür übernehmen, das es gut wird. Verantwortung für das Gute im Leben ganz grundsätzlich.

Wenn man sich nun in einer Beziehung zurücknimmt und nicht spürbar wird, sorgt man für eine Situation, die nicht gut werden kann. Weder für mich selbst, noch für den anderen. Ich werde nicht satt und der andere wird verleitet, ein schlechtes Spiel mit mir zu spielen. Man sorgt mit dafür, dass etwas erschaffen wird, was ungünstig ist. Der andere braucht vielleicht gerade unsere Konfrontation, um aufzuwachen und auch zu sehen, dass er etwas tut, was nicht gut ist.

Für mich ist es eine wesentlich größere Motivation, mich für gute Konstellationen im Leben einzusetzen, als mich lediglich um mein Wohl zu kümmern. Diese größere Motivation hilft mir, mich der Angst zu stellen und die Beziehung auch mal zu belasten. Sozusagen das Risiko einzugehen, dass es auch scheitern kann.

Interessanterweise mache ich aber oft die Erfahrung, dass das Angstauslösende nicht eintritt, dass es vielmehr gut war, mich mit meinem Wesen einzubringen.

Diese Sichtweise schafft auch nicht so schnell Fronten und ein Gegeneinander. Es geht ja nicht um "Mein Wohl" oder "Dein Wohl". Es geht vielmehr darum, etwas zu finden, was grundsätzlich gut ist. Für dich, für mich und für andere.

-- Fred

14.05.2007 :: Sing-Therapie

Singen kann auch eine nette Herausforderung sein, über soziale Ängste hinauszuwachsen. Gemeinsames singen kann verbinden und die Lebenslust wecken. Die Fachklinik Heiligenfeld hat hierfür ein Therapie-Angebot, was sich "Heilkraft der Stimme" nennt. Inspiriert ist dieses Angebot von der Arbeit Karl Adameks. Im Ruhrgebiet gibt es auch einige Gruppen, die sich dahin orientieren. Die VHS-Schwerte bietet unter Leitung von Rita Kreisel regelmäßig etwas an (Lauschendes Singen, Heilsames Singen). Und auch in Dortmund gibt es eine Gruppe.

Weblinks:

14.05.2007 :: Mir fällt das Wort nicht ein...

Stellt euch vor, ihr steht vor 40 Leuten und haltet eine Ansprache. Auf einmal fällt euch ein simples Wort nicht ein, ihr kommt einfach nicht drauf. Panik steigt auf, oh Gott, das ist der Super-Gau!!!

Wirklich? Oft ist es genau diese Bewertung bei sozialen Ängsten, die dafür sorgt, dass die Angst so groß wird. Immer dann, wenn etwas Bestimmtes keinesfalls passieren darf, wird die Angst groß. Das ist etwa genauso, wenn man direkt vor einem Abgrund steht. Nur noch ein halber Schritt und man würde hinunterstürzen. Auch darf man jetzt nicht das Gleichgewicht verlieren, weil das den Tod bedeuten würde. Folglich bekommt man große Angst. Wäre man hingegen angeseilt und hätte Vertrauen in diese Sicherungsmaßnahme, könnte man entspannter sein.

Wäre es nicht schlimm, wenn einem ein Wort nicht einfällt, hätte man auch gar nicht erst die große Angst davor. Dann wäre man entspannt und es würde einem vermutlich sogar oft das rechte einfallen.

Man sollte also ein Augenmerk darauf richten: Was gibt es in angstmachenden Situationen, was auf keinen Fall passieren darf? Um dann nach Wegen zu suchen, wie man dieses "Auf keinen Fall" entschärfen kann.

Ich konnte letztens genau diese Situation beobachten, wie eine Frau vor etwa 40 Personen einfach locker sagte: "Ach, jetzt fällt mir ein Wort nicht ein." Und dann brauchte sie ein paar Sekunden, ihre Kollegin half ihr etwas und irgendwann kam dann raus: "Ach ja, Statement meine ich.". Das kam in so einer locker-lustigen Atmosphäre, dass alle dabei entspannt waren. Sowohl sie, als auch die Zuhörer.

Sie hatte nicht die innere Vorstellung: "Ich muss unbedingt immer die Wörter finden, wenn nicht, ist das eine Katastrophe!" Sie hatte vielmehr den Freiraum und das Vertrauen, dass es schon werden wird, selbst wenn das Gehirn mal nicht direkt alles abrufen kann. Vielleicht hatte Sie auch diese Fähigkeit entwickelt, weil es ihr schon öfters mal so passiert ist und sie schon ein Handlungsmodell abrufbar hatte. Oder Sie hat es sich von jemandem abgeschaut.

Angst bekommen wir immer dann, wenn wir keine Alternativen mehr haben, wenn etwas unendlich bedrohlich wird, wenn etwas auf keinen Fall passieren darf. Angst verliert man, wenn Handlungsalternativen da sind oder wir die Situation anders bewerten.

Es gibt allerdings auch Umfelder, wo reale hohe Erwartungen an einen herangetragen werden und wo ein Scheitern sehr teuer bezahlt werden muss, z.B. durch den Verlust des Arbeitsplatzes. In solchen Umfeldern bestehen zu können, ist sicherlich eine besondere Herausforderung.

-- Fred

13.05.2007 :: Was ist ein gutes Gruppengespräch?

Unter diesem Motto machten wir in der letzten Kerngruppe II ein kleines Brainstorming. Hier mal einige Stichworte, die dabei rausgekommen sind:

  • Sich beteiligen - Es tut gut, wenn man mit im Gespräch ist. Und es tut der Gruppe gut, wenn viele sich dran beteiligen.
  • Keine Ratschläge - Ratschläge können bedrängen. Besser ist es, Erfahrungen mitzuteilen. Dann kann jeder für sich entscheiden, ob das was für ihn ist.
  • Sachlich bleiben - Meint, nicht zu verletzen, keinen herunterzumachen, beleidigen oder persönlich anzugreifen. Keine vernichtende Kritik.
  • Nicht ausfragen - Fragen können bohrend sein und nötigen, mehr von sich Preis zu geben, als man möchte. Fragen können manipulierend wirken: Der Fragende bestimmt, was ich sage und nicht ich selbst.
  • Sich mitteilen - Teile mit, was immer in dir vorgeht. Die Gruppe ist ein Organismus, der am besten lebt, wenn das, was wahrgenommen wird, ausgedrückt wird.
  • Empfindsamkeit - Wach sein für Atmosphäre und Gefühl. Grenzen wahrnehmen und wahren.
  • Fehler zulassen - Es ist ok, wenn ich stottere oder mir ein Wort nicht einfällt. Feiere deine Fehler!
  • Regelbruch zulassen - Nicht zu rigide auf Regeln achten, weil das Lebendigkeit abtötet. Dann traut sich niemand mehr, was zu sagen, weil irgendeine Regel verletzt werden könnte.
  • Humor - Lockert auf und macht Lust aufeinander. Freudvolle Stimmung. Leichtigkeit.
  • Zuhören - Hören und erspüren, was der andere sagt. Sich einfühlen.
  • Lob und Herzlichkeit - Die guten Seiten wahrnehmen und wertschätzen. Sich um den anderen und die Gruppe bemühen. Das Herz öffnen.
  • Abgrenzen - Stop oder Halt sagen, wenn einen etwas überfordert. Mitteilen, wenn man etwas nicht möchte.
  • Gut im Fluß sein - Ein Gruppengespräch, was gut im Fluß ist, wo jeder emotional eingebunden ist, macht Spaß. Überwundene Gehemmtheit und Zurückhaltung führt zu Nähe und Verbundenheit.
  • Stille einbeziehen - Die stillen Teilnehmer immer wieder mal aktiv einbeziehen, damit das Hineinkommen erleichtert wird.
  • Ausreden lassen - Dem Einzelnen Zeit geben, seinen Gedanken zu Ende zu bringen.
  • Konstruktiv - keine Jammergruppe - Wenn man 2 Stunden darüber geredet hat, wie schlimm und schlecht alles ist, geht man hoffnungslos und depremiert nach Hause.
  • Jammern dürfen - Wenn nur Positives geäußert werden darf, ist kein Raum für Probleme und Verarbeitung von Leid, Schwäche und Schwierigkeit.
  • Ausbalancierte Redezeit - Redezeit sollte möglichst zwischen allen Teilnehmern gut verteilt und ausgeglichen sein.
  • Offenheit für Alles - Gesprächsraum, in dem man mit allem, was zum Thema gehört, da sein darf. Keine Unterdrückung oder Vermeidung bestimmter Themen.

02.05.2007 :: Wanderung Samstag

Am Samstag nachmittag ist eine Wanderung geplant. Wer Lust hat, melde sich noch bei uns.

23.04.2007 :: Eine Messe ist ein guter Übungsort

Messebesuche empfand ich für mich immer als einen guten Übungsort. In Dortmund finden ja in den Westfalenhallen öfters mal Messen statt. Das Übungsumfeld ist hier recht freundlich. Man kann zu Messeständen gehen, sich umschauen und findet meist freundlich gesinnte Leute, die einem was von ihrem Produkt erzählen wollen. So kann man gut lernen, mit fremden Leuten ins Gespräch zu kommen. Meist führt der Aussteller das Gespräch, so dass man eigentlich erstmal gar nicht viel sagen muss. Man kann aber trotzdem beliebige Vorstöße wagen und Fragen oder Erfahrungen an den Verkäufer herantragen.

Eine Messe bietet zudem viele Kontaktmöglichkeiten, so kann ich in kurzer Zeit mit 10-50 Leuten in Kontakt kommen. Und jedes Gespräch wird wieder anders sein. Ich kann etwas von diesen Gesprächen lernen.

Man kann auch bewusst experimentieren, in dem man sich Dinge vornimmt: Dem nächsten schaue ich mal bewusst öfters in die Augen. Oder: Mit dem fange ich mal ein kleines Streitgespräch an, mache deutlich, dass mir etwas an seinem Produkt nicht gefällt. Man muss einfach nur schauen, welche konkreten Übungen für einen Sinn machen. Zu experimentieren, anderes Verhalten auszuprobieren, hilft immer, ein breiteres Verhaltensrepertoire aufzubauen.

Auch beobachten lässt sich auf einer Messe viel: Wie kommen andere Menschen in Kontakt? Wie leicht oder schwer fällt es ihnen? Was kann man sich für gute Möglichkeiten abgucken?

Ein Effekt, den ich oft bei mir beobachte: Ich komme noch ziemlich eingefroren und zugeschnürt in eine Messe. Beim ersten Gespräch wird vielleicht alles noch ziemlich hakelig und gequält sein. Doch irgendwie beginne ich oft aufzutauen. Ich glaube, es ist die besonders freundliche Stimmung auf Messen, die das mit mir macht. Manchmal laufe ich sogar zu Höchstform auf, dann klappt alles wie am Schnürchen und ich fühle mich echt Smalltalk-kompetent und gut kontaktfähig.

Ich kann also jedem empfehlen, das mal auszuprobieren.

-- Fred

18.04.2007 :: Gutes Wetter - aktiv werden

Was macht man bei so schönem Wetter? Das war eine Frage der letzten offenen Gruppe. Oftmals scheitern Unternehmungen daran, dass man niemanden kennt, mit dem man was gemeinsam unternehmen kann. Und alleine ist es schwierig und macht keinen Spaß. Oder man kann sich alleine nicht aufraffen.

Ich möchte nochmal dazu ermutigen, mit Ideen in die Gruppe zu kommen, was man gemeinsam unternehmen kann. Es ist oft so, dass viele in der Gruppe eigentlich was unternehmen wollen. Nur der letzte Funke fehlt - jemand, der mal ganz konkret was vorschlägt und dran bleibt. Manchmal reicht dafür schon, es in der Gruppe vorzuschlagen. Manchmal braucht es auch noch etwas Motivations-Arbeit.

In der offenen Gruppe werden wir es weiterhin so halten, dass wir am Ende des Abends rumfragen, ob jemand was freizeitmäßig geplant hat. Nutzt die Möglichkeit, hier was Konkretes vorzuschlagen. Auch auf das Risiko hin, dass die Resonanz nicht immer ausreichend gut ausfällt.

Warum mitunter wenig Resonanz kommt, liegt meist nicht an der Attraktivität einer vorgeschlagenen Freizeitaktivität. Es liegt an der Zurückhaltung und der gedämpften Lebensenergie von Menschen, die in sozialen Zusammenhängen eben oft auch Stress und Unwohlsein verspüren.

Also - trau dich, und aktiviere die anderen mit einer Freizeitidee!

-- Fred

12.04.2007 :: Angst und Liebe

Angst und Liebe schließen sich aus. Angst ist Enge, und Liebe ist ein Gefühl von Weite und offenen Wegen. Da dehnen wir uns hinaus in die Welt und erstürmen alle Horizonte.
Manche von uns hat die Erfahrung der Angst vertieft - weil etwas in uns antworten musste, als es so schlimm war. Wir haben zur Sprache gefunden, zur Poesie, die das Unmögliche wahr macht, Angst in Liebe zu verwandeln.

So vielleicht in der Begegnung mit der Frau/dem Mann, die/den du ersehnst:

Nicht hat Verzweiflung unser Haus umstellt –
sie steht schon mitten uns im Zimmer,
schaut lieblos auf uns selbst und auf die Welt
und dunkelt uns‘re Schattenwege schlimmer.

Es ist als sollten Heiden beten lernen,
wenn Liebesträume voller Bangen
von innen an die Stirne klopfen.
Komm: wir nähern uns’re kalten Fernen.
Lass Träume, die in dir gefangen,
in Tränen warm auf meine Schulter tropfen.
Wie Hände zum Gebet sich falten
Woll’n wir uns in den Armen halten...

-- MichaelS

07.04.2007 :: Ermutigung und Vertrauen ins Leben

Es gibt einen wirklich guten Podcast von WDR5 unter dem Titel "Grenzen weiten, Grenzen achten." Als MP3-File zum herunterladen. Es geht darum, wie frühe Erfahrungen von Vertrauen wirken. Eltern, die ermutigen, die daran glauben, dass man es kann, schaffen Wurzeln in uns, die das ganze Leben durchweg wirken können. Wird dagegen immer an einem gezweifelt, wirkt auch das z.B. durch negativ geprägtes Denken weiter. Und auch eine grundsätzliche Ängstlichkeit vor dem Leben kann sich entwickeln.

Der Beitrag beleuchtet dieses Lebensthema und lässt Menschen mit ihren Lebenserfahrungen zu Wort kommen. Ein Beitrag, der sehr gut zum Thema Sozialphobie passt. Ein Manuskript der Sendung gibt es ebenfalls zum Download.

Als Literaturtipp wird das Buch "Die Kraft der Ermutigung" von Jürg Frick empfohlen. Und auch Franz Kafka's "Briefe an den Vater".

Weblinks:

04.04.2007 :: Entspannungsmusik, Trancen, Weltmusik

Silenzio ist ein Musik-Online-Shop, der sich auf "Musik für die Sinne" spezialisiert hat. Dort findet man alles, was in der spirituell-psychotherapeutischen Szene gerade so "In" ist. Musik, die Kraft und Halt gibt, die entspannt oder die Energie in einem wachrüttelt. Oder die sanft das Herz berührt.

Schön ist, dass man in die meisten CD's bei Silenzio hineinhören kann. Der eigene Rechner muss lediglich mp3 abspielen können. Ein installiertes Quicktime reicht dafür.

Bei Silenzio gibt es auch die von uns geschätzten Fantasiereisen und Hypnotrancen von Günter Bayer. Gebt einfach mal in die Suche dort Bayer ein.

Auf der Top100 Liste könnt ihr übrigens schauen, was im Moment gerade angesagt ist. Seit einigen Jahren ist Deva Premal und Deuter recht weit oben. Deuter macht übrigens auch die meiste Musik für die Hypnotrancen von Günter Bayer. Und Deva Premal spielen wir auch immer wieder mal gerne in der Gruppe. Herzberührend lebendig.

Weblink:

-- Fred

02.04.2007 :: Du bist wertvoll

Ich habe immer wieder den Eindruck, dass Menschen in unsere Gruppen kommen, die eigentlich schon alles haben. All das ist vorhanden, was es für ein gutes Leben braucht. Das einzige was fehlt ist, dies auch real wahrzunehmen und wertzuschätzen.

Vielen fehlt es an diesem Selbstvertrauen. Sie glauben nicht, dass sie liebenswert sind. Sie glauben nicht, dass sie Fähigkeiten haben, geschickt sind oder auch attraktiv und sympathisch.

Damit hängt vieles an dieser verzerrten Wahrnehmung von sich selbst. Wie kann ein Mensch so verzerrt wahrnehmen? Wie kann er so ein verzerrtes Selbstbild haben? Ich glaube, hierin spiegelt sich oftmals die gleiche Unfähigkeit des Umfeldes, in dem man lebte. Die Unfähigkeit zur Wertschätzung von dem Guten, was ist. Ein Kind, was immer und immer wieder Ablehnung erfährt und nicht in seinen Fähigkeiten gesehen wird, muss einen großen Zweifel in sich entwickeln. Aber auch später im Leben kann z.B. Mobbing dazu führen, immer mehr an seinem Wert als Mensch zu zweifeln.

Insofern besteht die große Heldenreise darin, dass du dich von dieser Fehlsicht befreist. Du bist ein liebenswerter Mensch. Entwickle Liebe in dir! Die Wunden und die Ablehnung in dir können nur duch Annehmen und Liebe geheilt werden.

Zuerst braucht es den Glauben, dass dein Leben ein wunderbares Geschenk ist. Irgendwann wirst du es dann auch spüren können. Wer das spüren kann, ist voller Mitgefühl mit sich und der Welt.

Das, was wir in den Gruppen tun können, ist, das wir all das Positive sehen und würdigen, was jeder so mit sich bringt. Und das wirkt genauso wieder auf jeden zurück: Was ich in dem anderen würdige, wertschätze ich auch in mir.

-- Fred

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