Sopha Selbsthilfe

Yoga

Yoga ist in Deutschland mittlerweile sehr populär, man schätzt über 1 Millionen, die Yoga praktizieren. In nahezu jeder Volkshochschule finden sich Yoga Angebote. Große Yoga-Vereinigungen haben ein Netz von Schulungszentren deutschlandweit aufgebaut.

Was macht Yoga so interessant für eine breite Masse von Menschen? Yoga beinhaltet zuerst einmal körperliche Übungen, die herkömmlicher Gymnastik ähnlich sind. Man dehnt seinen Körper und baut Muskeln auf. Es ist damit eine gute Form, seinen Körper fit zu halten.

Ein weiterer Aspekt des Yoga ist die Achtsamkeit und Bewusstheit. Es wird Wert darauf gelegt, die Übungen bewusst zu machen, also mit dem Geiste wirklich im Hier und Jetzt dabei zu sein. In den Pausen spürt man in seinen Körper hinein, um die Körperwahrnehmung zu schulen.

Yoga besteht immer aus Zyklen von Anspannung und Entspannung. Entspannung ist damit in das Konzept integriert, ein weiterer wichtiger Aspekt, der viele anzieht.

Der Atem spielt im Yoga eine wichtige Rolle. Die Übungen werden mit dem Atem synchronisiert. So kommt man aus gewohnten Atemmustern heraus und übt sich z.B. in einem vertieften Atem. Atem ist etwas ganz Essentielles für das Wohlbefinden. Viele Menschen atmen falsch, oftmals psychisch bedingt.

Es gibt Yoga-Angebote, die konzentrieren sich auf die Körperarbeit und halten andere Aspekte außen vor. Yoga kann aber noch viel mehr sein. Yoga kann gelebte Spiritualität sein und damit auch ein geistiger Schulungsweg. Hier gibt es unterschiedliche Yoga-Schulen mit einem eigenen spirituellen Hintergrund. Oft sind diese Schulen von einem Guru geprägt, der diese besondere Form des Yoga etablierte.

Auch wenn viele Angebote den spirituellen Aspekt eher außen vor lassen, so werden trotzdem oft begleitend hilfreiche Einsichten vermittelt, die einem im Alltag helfen, z.B. der Aspekt, dass wir in den westlichen Ländern ein eher getriebenes Leben führen und deshalb Entspannung wichtig ist.

Yoga und Sozialphobie

Was kann Yoga nun im Bereich Sozialphobie bewirken? Grundsätzlich ist es erstmal gut, seinen Körper fit zu halten und zu stärken. Körperliche Fitness ist oftmals die Voraussetzung dafür, auch psychische Prozesse in Bewegung zu bringen. Jemand, der körperlich träge ist, hat meist auch wenig Kraft, sich psychisch weiterzuentwickeln.

Der Aspekt der Entspannung ist hilfreich, weil man durch Ängste oft in Anspannung lebt. Viele können auch gar nicht mehr ihren Körper spüren. Yoga lädt dazu ein, immer wieder in Kontakt mit seinem Körper zu kommen.

Den Mut aufzubringen, in eine Yoga-Gruppe zu gehen, kann eine therapeutische Aufgabe sein. Sich einer beängstigenden Situation zu stellen und daran zu wachsen. Weil man sich in der Gruppe auf die Körperübungen konzentriert und wenig im Mittelpunkt steht, ist es dabei zugleich ein Gruppenangebot, was keine so großen Hürden aufbaut. Man kann Teil einer Gruppe sein, ohne Sorge zu haben, dass einem zu viel soziale Fähigkeiten abverlangt werden. Außer einer kurzen Feedbackrunde am Anfang gibt es wenig, was auf einen zukommt. Der Lehrer strukturiert die Gruppenstunde und macht Vorgaben zu den Übungen. Ab und zu wird er einen darauf hinweisen, wenn man etwas nicht so macht, wie gedacht.

Yoga trainiert auch den Geist. Man lernt, sich zu konzentrieren und Anspannung auszuhalten. Das stärkt einen, sich auch in unangenehme Situationen des Alltags besser hineinzutrauen. Mit voller Bewusstheit.

Yoga ist etwas, was man täglich üben sollte. 10-20 Minuten reichen dafür. Mit der Idee, täglich etwas gutes für sich zu tun.

Der Atem ist etwas, was bei psychischen Problemen eine zentrale Rolle spielt. Viele, die Angst haben, atmen flach und nur in den Brustbereich. Hier kann Yoga helfen, wieder tief zu atmen, seinem Körper wieder genügend Sauerstoff zuzuführen. Gleichzeitig kann dies wieder psychisch zurückwirken, dass genau die psychischen Themen angerührt werden, warum man oft so flach atmet. Dies kann man dann mit einem Psychotherapeuten besprechen.

In Momenten, wo man Angst verspürt, kann man sich über einen tiefen Atem stabilisieren und Ängste vermindern. Durch regelmäßige Yoga-Übungen wird ein tieferer Atem zur Gewohnheit, was auch eine psychische Gesundung unterstützt.

In depressiven Phasen kann es einem helfen, über körperliche Übungen wieder in Bewegung zu kommen. So hilft es, aus depressiven Phasen herauszufinden oder zumindest etwas Abwechslung in den Alltag zu bringen. Manchen gelingt es, so für einen Moment aus dem fortwährenden negativen Gedankenkreisen herauszukommen, weil man sich auf etwas körperliches konzentriert.

Hier wirkt vor allem auch das regelmäßige Üben. In Zeiten, wo es einem schlecht geht, kann eine fest etablierte Übung eine echte Zuflucht sein.

Zu guter letzt...

Yoga ist nicht gleich Yoga. Jeder Lehrer wird seine eigene Form haben und die Spannbreite ist gewaltig. Gut ist es deshalb, wenn man bei Schnupperangeboten mitmachen kann. Hier bekommt man einen ersten Eindruck, ob einem Yoga bei diesem Lehrer gut tut.

Wer labil ist, der sollte Yoga-Angebote mit starker spiritueller Ausrichtung eher meiden. Angebote an VHS und staatl. geförderten Bildungswerken sind in der Regel frei von so einer Ausrichtung. Ich bin der Meinung, dass man eine gewisse psychische Festigkeit und Selbstbewusstheit braucht, damit ein spiritueller Weg nicht zu einem Irrweg wird.

Auch sollte man sich nicht von irgendwelchen Heilsversprechungen beeindrucken lassen, die manchmal im Zusammenhang mit Yoga gemacht werden. Besser man findet für sich ganz praktisch heraus, was Yoga bedeuten kann.

Weblinks

-- Fred, Stand: 25.03.2007