Sopha Selbsthilfe

Sopha Sommer-Workshop 2003

auf dem Beringhof in Wickede an der Ruhr
mit dem Thema: Freude am Miteinander
von C.

Schon jetzt

Alles hatte Inhalt:
unsere Worte
unsere Blicke...

Reden, das fließt
Lachen, das hineingehört
Schweigen, das lebt.
Vertrautheit
von Anfang an.

Von den wenigen
ersten Stunden
wird viel bleiben
und viel
wird daraus werden.

Das erlaube ich mir
zu wissen.

(J.Pfennig)

Es war für mich schon wie ein Abenteuer, das eine gehörige Portion Mut erforderte, sich auf diesen Workshop einzulassen. Ich, die an Sozialphobie leidet, fuhr mit Menschen, die ich teilweise kaum kannte, ein Wochenende weg. Am Anfang war auf der einen Seite schon ein mulmiges Gefühl vorhanden, andererseits war auch Vorfreude da, auf das was kommen sollte.

Doch im Rückblick kann ich sagen, ich bin froh, mitgefahren zu sein, mich eingelassen zu haben, diese Zeit gemeinsam mit der Gruppe zu verbringen.

Sehr gut fand ich, dass sich Mitglieder trafen und Gedanken über den Ablauf etc. machten. Dinge wurden vorbereitet, wie z.B. Trommeln gebaut, Musik zusammengestellt oder Einkäufe getätigt. Mutig und bereichernd fand ich es auch von Einzelnen, die sich für eine Sache vorbereitet hatten und dieses in die Gruppe einbrachten.

Wichtig war uns Allen, dass der Workshop nicht in Stress ausartete, sondern das wir Freude am Miteinander hatten und Gemeinschaft erlebten. Gespräche rund um unser Thema waren ein wichtiger und guter Bestandteil. Doch auch unsere gemeinsamen Unternehmungen, wie z.B. das Tanzen und Musizieren, die Spaziergänge, das gemeinsame Essen oder das Sitzen am Lagerfeuer waren Dinge, die ( trotz Distanz ) das Gemeinschaftsgefühl vertieften und einfach Spass und Freude bereitet hatten.

Mir war es wichtig, wenn nötig, Zeit für mich alleine zu haben. Dies war möglich, so hatte ich mich für einen Spaziergang aus der Gruppe ausgeklinkt und später ohne Schwierigkeiten wieder eingeklinkt.

Sicherlich gab es für den einen oder anderen von uns Situationen, die schwierig auszuhalten waren, denn wir alle sind Menschen, die Probleme in Gruppen haben . Ich hatte aber immer das Gefühl in solchen Situationen, das die Gruppe spontan darauf reagiert hatte.

Gut fand ich auch die vielen verschiedenen Möglichkeiten der Mitglieder an diesem Workshop teilzunehmen. Manche fuhren abends z.B. nach Hause und kamen morgens wieder, manche kamen nur für einen Tag. So konnte jeder den Workshop so gestalten, wie er es für sich tragen konnte.

Von der Gruppe fühlte ich mich angenommen. Die Gespräche taten mir gut. Ich erlebe oft, das unser Miteinander - Leben sich häufig auf den Austausch von unpersönlichen Floskeln beschränkt. Hier in der Gruppe war ein sehr tiefer Gedankenaustausch vorhanden, was ich als sehr bereichernd empfand.

Manche Gespräche waren für mich auch traurig und schmerzlich, wie z.B. das Gespräch über die Freude am Leben. Auch wenn mich das sehr betroffen gemacht hatte, waren mir zwei Dinge klar geworden. Das eine war, das in meinem Leben die Freude viel zu kurz kam und das ich darauf achten möchte, das die Freude öfter zu mir kommt als bisher. Das andere war, wie wichtig es für ein Kind ist, von den Eltern geliebt und liebevoll erzogen zu werden.

Eine sehr positive Erfahrung war für mich die Meditation. Noch nie hatte ich vorher in dieser Form etwas gemacht. Es war sehr schön zu erleben, wie ich mich zentrierte, die Gedanken sich öffneten und eine bestimmte Sache klarer und verständlicher erschien. Dieses Erlebnis hatte mich noch lange in Gedanken begleitet.

Auf dem Beringhof hatte es mir gut gefallen. Da ich keinen Garten und keinen Balkon habe, und es in der Stadt niemals ruhig ist, hatte ich diese Ruhe im Garten, in der Natur, sehr genossen.

Während dieses Workshops kamen schon Gedanken auf, dieses zu wiederholen, d.h. einen neuen Workshop zu veranstalten. Ich hatte mich auf ein Abenteuer eingelassen und bin froh, dabeigewesen zu sein. Sollte es ein nächstes Mal geben, wäre ich dabei.

Gute Aussicht

In Zukunft
will ich nicht
schon
von vorneherein
geistige und gefühlsmässige
Trauerkleidung
bereitlegen,

sondern mich
vertrauensvoll
dem Leben in die Hände geben.

( K. Allert-Wybranietz )

Dortmund, im Oktober 2003