Sopha Selbsthilfe

Sopha Selbsthilfe

Es war Sommer 1998. In Dortmund gab es bereits eine gut funktionierende Selbsthilfeorganisation - die Selbsthilfe-Kontaktstelle. Und es gab auch zwei Selbsthilfegruppen, die sich mit dem Thema Angst beschäftigten.

Und dann gab es noch diverse Internet-Aktivitäten - Mailinglisten und Foren. In diesem Umfeld fanden sich einige zusammen, die unter sozialen Ängsten und Sozialphobie litten.

Bald machten wir unsere ersten Selbsthilfe-Gehversuche in den Dortmunder Angst-Selbsthilfegruppen. So recht zufrieden waren wir damit nicht und wir sahen große Chancen in einer spezialisierten Sozialphobie-Gruppe. Die Idee, eine solche Gruppe zu gründen, wuchs in dieser Zeit.

Bald war es soweit, unser erster Versuch startete: Wir gründeten zu viert eine Sozialphobie-Gruppe. Trotz guter Erfahrungen wollte die Gruppe nicht recht gelingen und versandete ein halbes Jahr später.

Im Spätsommer 1999 war es dann wieder soweit. Wir machten mit einigen weiteren Interessierten einen neuen Anlauf. Diesmal auch mit Unterstützung der Selbsthilfe-Kontaktstelle, die uns Räume zur Verfügung stellte und Öffentlichkeitsarbeit leistete.

Und diesmal klappte es. Die Gruppe wurde größer und entwickelte sich. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und stabile Gruppenangebote entstanden. Das freut uns und wir sind auch dankbar. Denn neben dem Bemühen um eine gute Gruppe, ist es auch immer ein Stück Fügung oder Geschenk, was so etwas möglich macht.

Sopha steht übrigens für Soziale Phobie und Angst. Gleichzeitig ist die sprachliche Nähe zu "Sofa" gewollt, weil es uns ein Anliegen ist, eine angenehme, warme Atmosphäre zu schaffen, in der man sich miteinander wohlfühlen kann.

Die Sopha Selbsthilfe basiert auf ehrenamtlicher Arbeit. Die Gruppen finden in Dortmund statt. Wir sind ein freier Zusammenschluß von Betroffenen ohne institutionelle Bindung. Finanziert werden wir durch Spenden der Mitglieder, Fördergelder der Krankenkassen sowie durch städtische Selbsthilfe-Fördergelder. Ab und zu bekommen wir auch mal Spendengelder von Menschen, die unsere Arbeit fördern wollen. Besten Dank dafür.

Im Dezember 2005 wurde die Sopha-Gruppe zum Tag der Freiwilligen für ihr ehrenamtliches Engagement durch die Stadt Dortmund ausgezeichnet.

Das Logo

Das Logo symbolisiert ein gemütliches Sitzmöbel, was man auch als Sofa oder Ohrensessel sehen kann. Es steht für die angenehme und herzliche Atmosphäre, die uns wichtig ist.

Die zwei roten Konturen symbolisieren gleichzeitig zwei Menschen, die sich gegenübertreten, um miteinander in Kontakt zu kommen, die eine Beziehung aufbauen. Eine gleichwertige Beziehung. Den Austausch dabei symbolisiert der blaue Strich.

Blau steht für Wahrhaftigkeit - es geht also um ein ehrliches und echtes sich Mitteilen, weil dies eine heilsame Form des Kontaktes ist. Gleichzeitig lässt sich jeweils ein Fragezeichen in den zwei Personen finden, die für alle ungelösten Probleme stehen. Das ist ja ein zentrales Anliegen, warum Menschen zu uns finden - es sind all die Fragen, die nach Antwort drängen, um ein gutes Leben führen zu können.

Der grüne Sockel ist das Gemeinsame, was wir alle miteinander teilen. Verbundenheit, weil wir alle aus dem selben Holz geschnitzt sind. Dies können wir immer wieder spüren, wenn wir uns öffnen. Es symbolisiert auch den Rahmen, das Fundament, was wir uns geschaffen haben und was trägt. Grün steht dabei für Entwicklung und Wachstum bzw. Offenheit für Neues. Ebenso für Hoffnung. Der Rahmen soll kein starres Gebäude sein, sondern soll sich immer wieder anpassen können, so dass er der Entwicklung der Gruppe dient.

Das Ganze ist auch wie eine Waage, die ausbalanciert sein will. Ein gutes Leben findet sich in der rechten Balance aller Dinge. Die Mitglieder einer Gruppe können sich dann gut ausbalancieren, wenn jeder gehört und gesehen wird. Und wenn man ehrlich und offen miteinander umgeht. Der Weg liegt irgendwo in der Mitte und nicht in den Extremen.

Wenn man die zwei roten Fragezeichen zusammenschiebt, entsteht daraus ein Herz. Das Herz symboliert ein zentrales Element für Heilung - die Liebe. Liebe ist das Gegenteil von Angst. Liebe kann sich in vielen Formen ausdrücken: In Mitgefühl, Offenheit, Lebendigkeit, Toleranz und einem Bemühen umeinander. Liebe ist die heilende Kraft einer guten Gemeinschaft. Für jeden selbst kann es bedeuten, sich anzunehmen, wertzuschätzen und sich zu fühlen.

Antoine de Saint-Exupéry sagt dazu: Man sieht nur mit dem Herzen gut.