Sopha Selbsthilfe

Heileurythmie

Wir möchten euch die Heileurythmie als eine therapiebegleitende Maßnahme vorstellen. Es ist eine Therapieform der anthroposophisch ausgerichteten Medizin.

Typischerweise hat man 1-2 mal wöchentlich eine Therapiestunde bei einem ausgebildeten Heileurythmisten. Hier erlernt man bestimmte heilsame körperliche Bewegungsformen. Wer Tai-Chi oder Qigong kennt, kann sich in ungefähr vorstellen, wie langsam ausgeführte Bewegungen aussehen können. Diese Bewegungen sind gekoppelt mit bestimmten geistigen Vorstellungen.

Ein Beispiel: Man öffnet seine Arme langsam und führt sie dann wie bei einer Umarmung zusammen. Dabei stellt man sich innerlich vor, sich für die Welt zu öffnen und diese zu umarmen.

Die Übungen wirken also auf körperlicher wie psychischer Ebene. Sie können bewirken, dass man bestimmte positive Aspekte des Lebens fördert, sich dafür öffnet. Das kann der liebevolle Umgang mit sich sein oder aber auch, sich vor etwas abzugrenzen, nein zu sagen zu etwas, was man nicht möchte. Es kann auch heißen, zu lernen, sich durchzusetzen oder kraftvoll aufzutreten. Es gibt viele Gesten und Bewegungen, die dies fördern.

Im Sachen Sozialphobie gibt es zahlreiche Themen, die man mit diesen Übungen bearbeiten kann:

  • Stärkung der Ich-Kraft, Selbststärke
  • Abgrenzung, Nein-sagen können
  • sich durchsetzen, Durchsetzungskraft stärken
  • sich entspannen, loslassen
  • seinen Körper besser spüren
  • sich Menschen öffnen können
  • sich selbst annehmen und wertschätzen können
  • liebevoller Umgang mit sich selbst
  • kraftvolles auftreten
  • innere Stabilität und Zentriertheit üben

Die Therapiestunden, die man macht, sind eher dafür da, die Bewegungen zu lernen. Diese macht man dann mindestens einmal täglich für sich zu Hause. Das dauert etwa 10-20 Minuten.

Die therapeutische Unterstützung läuft über typisch 4-8 Wochen. Danach sollte man alle wichtigen Bewegungen kennen und sie selbständig ausführen können. Jetzt gilt es durchzuhalten, und sie auch weiter täglich zu üben. Manchmal fällt das schwer, manchmal ist es aber auch eine große Wohltat, berührt und verändert einen.

Um Heileurythmie zu machen, sollte man sich an einen anthroposophischen Arzt wenden. Der hat Kontaktadressen zu HeileurythmistInnen. Die Kosten werden teilweise von den Krankenkassen übernommen. Ob die Krankenkasse es übernimmt, muss man abklären.

In Dortmund läuft es über das Ita-Wegman Therapeutikum.

Meine persönliche Erfahrung: Mir hat es vor einigen Jahren sehr geholfen. Einerseits hat es mich emotional geöffnet, andererseits in einer Zeit stabilisiert, in der ich den Boden unter den Füßen verlor. Ich denke gerne an diese Zeit zurück und bin etwas traurig darüber, dass ich es im Alltag nur etwa ein Jahr durchhielt, es regelmäßig zu praktizieren.

Weblinks:

-- Fred, Stand: 25.03.2007